Begriff aus der Polymerisationstechnik (Polymerisation).
Selbst wenn durch gute Kühlung des Polymerisationsprozesses die konstante Temperatur kontrolliert wird, kann bei einem Stoffumsatz der Polymerisation von ca. 20–30 % plötzlich die Temperatur ansteigen. Dies erklärt sich durch den Geleffekt, der besagt, dass die freie Beweglichkeit (Diffusion) der Radikalenden der Monomere durch bereits vorliegende Makromoleküle behindert wird. Die Molekülketten mit Radikalenden verfangen sich im „Molekülfilz”, wobei das Kettenwachstum aber weitergeht (infolge des Eindiffundierens der viel kleineren Monomermoleküle) – allerdings wird die Abbruchreaktion durch Begegnung radikalischer Kettenenden seltener, sodass die Reaktionsgeschwindigkeit insgesamt und auch das Molekulargewicht des Polymerisats (unkontrolliert) steigt.
Die Temperatursteigerung ergibt sich durch den Geleffekt, da die Abfuhr der Energie aus der exothermen Polymerisationsreaktion aus dem „Molekülfilz” nicht mehr kontrolliert erfolgen kann.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie