Auch: Kriechen.
Vorgang, bei dem Thermoplaste bei Raumtemperatur unter mechanischer Spannung fließen bzw. kriechen und dabei der wirkenden äußeren Kraft / Belastung ausweichen.
Bei Entfernung der äußeren Kraft / Belastung erfolgt keine Formrückbildung des eingetretenen Kaltflusses.
Der Vorgang des Kaltflusses wird dadurch erklärt, dass Kunststoffe, welche nicht vernetzt sind (speziell also Thermoplaste), zwar zwischen den Makromolekülen Sekundärkraftbrücken aufweisen (Kohäsionskräfte bzw. Kohäsionsenergiebanden aufgrund der Van-der-Waals-Kräfte und / oder Wasserstoffbrücken), diese aber bei verschiedenen Polymerwerkstoffen (wie z. B. PTFE) nicht ausreichen, um ein Abgleiten der Fadenmoleküle gegeneinander zu verhindern. Auf diesen Gleitvorgängen beruht das Kaltflussverhalten bzw. das mechanische Kriechverhalten unter äußerer Belastung.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie