In einer Zugstabprobe (Zugversuch) verteilt sich die mechanische Spannung bei aufgebrachter Zugbelastung des Stabs über den Materialquerschnitt gleichmäßig. Wird an der Zugstabprobe auf der Außenoberfläche quer zur Zugrichtung eine Kerbe angebracht, so ist festzustellen, dass die homogene Spannungsbelastung über den Materialquerschnitt der Probe nicht mehr gegeben ist und im Kerbgrund eine deutlich höhere mechanische Spannung gemessen werden kann als im übrigen Probenquerschnitt. Diese Spannungserhöhung kann festigkeitsmäßig errechnet werden und wird in der Festigkeitslehre als Kerbwirkung bezeichnet.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie