Das Kriechen oder Kaltfließen von Werkstoffen unter mechanischer Belastung wird in verschiedene Kriechphasen unterschieden, wobei zu beachten ist, dass nicht alle Werkstoffe (Metalle, Legierungen und Kunststoffe) stets auch alle nachfolgend aufgeführten Kriechphasen in ausgeprägter Weise zeigen:
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Primäres Kriechen: Erste Phase des Kriechvorgangs unter mechanischer Belastung (Kaltfließen) mit ständig abnehmender Kriechgeschwindigkeit.
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Sekundäres Kriechen oder stationäres Kriechen: Zweite Phase des Kriechvorgangs unter mechanischer Belastung (Kaltfließen) mit konstanter Kriechgeschwindigkeit.
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Tertiäres Kriechen: Dritte Phase des Kriechvorgangs unter mechanischer Belastung (Kaltfließen) mit einer über die Zeit zunehmenden Kriechgeschwindigkeit.
Kriechvorgänge verursachen rein formal Form- bzw. Längenänderungen an den betreffenden Bauteilen unter mechanischer Belastung, die sich grundsätzlich stets in einen elastischen und einen plastischen Anteil aufteilen lassen. Nach der mechanischen Entlastung bildet sich allerdings immer nur der elastische Anteil der Verformung zurück, während der plastische Anteil verbleibt.
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