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Materialuntiefe

Lexikon Pharmatechnologie
Materialuntiefe

Lokale (mikro-)geometrische Unregelmäßigkeit aufgrund lokaler Materialdefekte (z. B. Schmelzenverunreinigungen) oder verarbeitungsbedingter Defekte bei technischen Werkstoffen wie z. B. Kunststoffen oder austenitischen Edelstahllegierungen.

Bei entsprechender Vergrößerung können diese Defekte mittels Mikroskop visuell erkannt werden. Speziell bei der Beurteilung von Materialporen / -rissen etwa in Schweißnähten oder von mechanischen Schliffstrukturen (Verschmierungen, Furchenüberlappungen, Beilby-Schicht) ist es notwendig, Materialuntiefen, die einfachen Messverfahren (z. B. Rauheitsmessung) vordergründig nicht zugänglich sind, v. a. betreffend des zu erwartenden Praxisverhaltens (lokale Verkeimungen [Keim], Korrosion) zu beurteilen.

Eine Schweißnahtpore (Pore) wird beispielsweise meist mittels Penetrationsprüfung auf visuell nicht erkennbare Untiefen (im Hinblick auf Reinigungsprobleme im Praxisprozess) beurteilt.

Ein visuell erkennbarer Riss wird z. B. durch lokales elektrochemisches Polieren auf seinen Charakter bzw. auf die zu erwartenden Untiefen detektiert, um Aussagen über Festigkeits- (Festigkeit), Korrosions-, Reinigungs- und Hygieneprobleme treffen zu können.

Mechanische Schliffoberflächen werden hinsichtlich singulärer Untiefen (umgebogene Materialfurchen mit entsprechender (Mikro-)Kavernenbildung (Topographie, Mikrohohlraum)) anhand lokaler Evakuierungen auf 10-9 bar geprüft, um damit das Nachgasungsverhalten zu quantifizieren, welches bei elektropolierten Oberflächen erfahrungsgemäß weit geringer ist als bei mechanisch geschliffenen Edelstahloberflächen.

© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie

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