Morphologische Struktur (Morphologie) im Kornbereich (Korn) eines Metalls oder einer Legierung.
Austenitische Edelstahllegierungen zeigen i. Allg. eine typische Kornstruktur, deren Regelmäßigkeit in der Praxis meist durch lokale Defektstellen gekennzeichnet ist. Die visuelle Zugänglichkeit von lokalen Gefügedefekten ist nur mittels Mikroskop bei 100–500-facher Vergrößerung möglich und bedingt eine Präparierung entweder durch einen metallographischen Anschliff und chemische Anätzung oder durch fachgerechtes elektrochemisches Polieren.
Die Prüfung der Mikrogefügestruktur empfiehlt sich vor allem für Schweißnahtbereiche bzw. deren Übergangsbereiche zum Grundmaterial bzw. in Bereichen starker plastischer Verformungen sowie bei Stanz- bzw. Schneidkanten.
Die Untersuchungen lassen Aussagen betreffend Kornstrukturen (Korngrößen), Korngrenzenausbildungen (Korngrenze), Phaseneinlagerungen (z. B. Deltaferritbezirke [Deltaferrit]), intermetallische Phasen (z. B. Chromcarbid), lokale Sensibilisierungen infolge Aufkohlungen, Mikrorissbildungen durch plastische Überbelastungen bei Lokalverformung etc. zu.
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