Siehe auch: Vakuumverhalten.
Desorption von Gasmolekülen aus oberflächennahen Bereichen, äußert sich z. B. in einem messbaren Druckanstieg in einer dichten, leckagefreien Kammer nach deren Evakuierung.
Wenn Oberflächen von Bauteilen aus Kunststoff oder austenitischen Edelstahllegierungen in Kontakt mit Flüssigkeiten oder Gasen sind, so erfolgt infolge Adhäsion (und fallweise auch durch begrenzte Diffusion und Sorption) eine entsprechende Belegung der Oberfläche (oberflächennaher Schichten) mit Flüssigkeits- bzw. Gasmolekülen. Bei der Evakuierung von mit Gasmolekülen belegten Oberflächen austenitischer Edelstahllegierungen mittels einer Vakuumpumpe zeigt sich der Effekt, dass speziell metallblanke Oberflächen ein deutliches Nachgasungsverhalten – speziell aus dem Mikroporositätsvolumen (Integrales Porösvolumen) – zeigen, welches fachgerecht elektrochemisch polierte Edelstahloberflächen eindeutig nicht zeigen.
Dieser Umstand ist der Nachweis dafür, dass der Nachgasungseffekt nicht aus der eigentlichen Edelstahlstruktur bzw. aus den Korngrenzen stammen kann, sondern aus Oberflächenbereichen (Beilby-Schicht), die durch das mechanische Bearbeiten nachhaltig negativ verändert wurden.
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