Halbautomatisches mechanisiertes WIG-Schweißen (Wolfram-Inert-Gas-Schweißverfahren) z. B. von kreisrunden Rohren aus austenitischen Edelstahllegierungen mittels einer entsprechenden Rundnaht zur unlösbaren Verbindung der beiden Rohrenden.
Dabei wird die Orbitalschweißzange auf das Rohr geklemmt, das Gegenrohr fluchtend aufgeklemmt und der WIG-Kopf während des Schweißprozesses automatisch kontrolliert in Umfangsrichtung bewegt.
Man unterscheidet offene Zangen, bei denen die Außennaht typische Schweißnahtanlauffarben zeigt und gekammerte Zangen, bei denen der Schweißnaht-Außenbereich ebenfalls von sauerstofffreiem Schutzgas (Schweißgas) umspült wird, wodurch die Bildung von eisenoxidischen Anlauffarben verhindert wird.
Der Rohrinnenraum wird mit Formiergas (Ar, Ar + N2, Ar + N2 + H2 etc.) gespült, wodurch die Schweißwurzel geglättet und anlauffarbenfrei bleibt. Vor Beginn der Schweißung wird der O2-Gehalt im Formiergasstrom gemessen; der O2-Gehalt soll < 20 ppm betragen, bevor der Schweißprozess startet, und der Formiergasstrom soll während des Schweißprozesses und während der Abkühlphase der Schweißnaht konstant aufrechterhalten werden. Die Schweißgutenden der Rohre / Rohrteile müssen zum optimalen Orbitalschweißen entsprechend vorbereitet werden: ebene Schnittfläche, scharfkantig ohne Grate, entfettet, möglichst gleiche Wanddicken.
Im Pharmaapparatebau werden Orbitalschweißnähte zwischenzeitlich Handnähten prinzipiell vorgezogen und sind in der Montagespezifikation meist zwingend vorgeschrieben.
Dabei sind alle relevanten Orbitalschweißparameter pro Naht in der Schweißnahtdokumentation sorgsam zu protokollieren.
Abb. O 5: WIG-Orbitalschweißen im Rohrleitungsbau. Oben: Darstellung einer offenen Schweißzange. Unten: Darstellung der Montage der Zange zum Verschweißen eines Rohrelements. (Quelle: G. Henkel)
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