Grenzbeanspruchung von Medien durch Partikelkontamination (Partikel).
Medien, die in technischen Apparaten aus Kunststoff oder austenitischen Edelstahllegierungen behandelt oder transportiert werden und deshalb mit den Apparateoberflächen in direktem Kontakt sind, sind häufig betreffend ihrer Partikelkontamination in Art und Menge exakt begrenzt.
Partikel sind in diesem Zusammenhang meist elektrisch neutrale Teilchen in einer Größe zwischen 0,01 und 100 µm und können organischen oder anorganischen Charakter haben.
Speziell mechanisch gefertigte Oberflächen (mechanisch geschliffen) haben infolge der Oberflächenbearbeitungsart meist einen sehr hohen Eigenpartikelanteil, welcher im Anlagenbetrieb unkontrolliert an das berührende Medium abgegeben werden kann.
Elektrochemisch polierte Edelstahloberflächen zeichnen sich durch einen extrem kleinen Eigenpartikelanteil aus und vermeiden insofern Partikelverunreinigungen des berührenden Mediums.
Oberflächen von technischen Bauteilen aus Kunststoff zeigen prinzipiell meist folgende Oberflächenverunreinigungen:
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Abriebpartikel, je nach Oberflächenzustand bzw. Homogenität der Oberflächenschicht,
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ionische Verunreinigungen aus der Bauteilherstellung bzw. von den Verarbeitungsmaschinen,
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organische Verunreinigungen aus der Verarbeitung / Herstellung (Trennmittel etc.),
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Verunreinigung mit sogenannten Eigenschaftsadditiven zur Beeinflussung des antistatischen Verhaltens und zur Flammhemmung (Brennbarkeit) oder
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Verunreinigung mit desorbierenden Weichmachern,
wobei zwischen apolaren und polaren Extrakten zu unterscheiden ist, die mittels gaschromatographischer Analyse (Gaschromatographie) zu detektieren sind.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie