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Bezeichnung für einen meist kleinen lokalen Flächenbereich auf elektrochemisch polierten Metalloberflächen (Metalle), der vom elektrochemischen Abtragsprozess nicht erfasst worden ist. Beim elektrochemischen Polieren, z. B. von austenitischen Edelstahllegierungen kommt es fallweise zu typischen lokalen Plateaubildungen, die bei der visuellen Prüfung der Oberfläche erkennbar sind. Die Plateaufläche nimmt meist ca. 1–5 mm2 ein, wobei rundum ein typischer Steilabfall vorliegt, der nach einer typischen Randtiefe auf das regulär elektropolierte Flächenniveau übergeht. Dieses Phänomen beruht meist auf einer Fremdstoffkontamination im Plateau-Flächenbereich, die elektrochemisch nicht auflösbar ist und den regulären elektrochemischen Abtrag dieses Flächenbereichs durch Isolationswirkung verhindert. Aufgrund des Faradayeffekts ist die Randstromdichte rund um die Isolationsschicht merklich höher (Quetschung der elektrischen Feldlinien), wodurch rund um das Plateau eine leichte Vertiefung (erhöhter elektrochemischer Abtrag durch erhöhte lokale Stromdichte) entsteht und im weiteren Flächenbereich dann der reguläre elektrochemische Abtrag erfolgt.
Plateaubildungen können durch folgende lokale Fremdstoffauflagen entstehen:
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nichtmetallische Belegungen, z. B. Lackstellen bzw. Kunststoffabriebe oder Kleberreste,
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oxidische Belegungen, z. B. lokale Fe-Oxide,
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Werkzeugabriebe bzw. Werkzeugsplitter,
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organische Schleifbandablagerungen bzw. lokale Einbrennungen von organischen Stoffen,
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Schleifstaubeinpressungen etc.
Plateaubildungsstellen müssen i. Allg. lokal nachgearbeitet und rückstandsfrei entfernt werden.
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Typische Diagrammform („Polierplateau”) bei der Ermittlung der Poliereigenschaft eines Elektrolyten für das elektrochemische Polieren im Rahmen einer Stromdichte-Spannungskurve zur Bestimmung des optimalen Stromdichtebereichs des Elektrolyten als wichtigen Polierparameter.
Abb. P 4: Schematische Darstellung der Plateaubildung beim elektrochemischen Polieren. (Quelle: G. Henkel)
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