Auch: Eiweiße.
Hochmolekulare organische Verbindungen, die sich formal als Kondensationsprodukte der Aminosäuren auffassen lassen. Ihr charakteristisches Merkmal ist die Peptidbindung − CO − NH −, die durch Verknüpfung zweier Aminosäuren unter Wasseraustritt (typisches Merkmal der Kondensationsreaktion) zustande kommt. Zwei so verbundene Aminosäuren nennt man Dipeptide, bis zu einer Zahl von 10 Aminosäuren Oligopeptide, darüber Polypeptide. Bei Verknüpfung von mehr als 100 Aminosäuren spricht man von Proteinen.
Pharmazeutisch sind Proteine sowohl Produkte als auch Kontaminanten (Kontamination). Proteine zeigen eine hohe Affinität zu unterschiedlichen Oberflächen und folgend eine Adsorption an diese Oberflächen, was zu Verlust an Produkt und zu Kreuzkontaminationen führen kann. Aus diesem Grund muss die Reinigung von mit Proteinen kontaminierten Anlagen validiert sein (Reinigungsvalidierung).
Proteine haben pharmazeutische Bedeutung als Bestandteil von Blut und Blutprodukten, Begleitsubstanzen bei biotechnologischen Herstellungsverfahren und Extraktionen von Drogen, als Abbauprodukt von Mikroorganismen und als pharmazeutischer Hilfsstoff (Gelatine).
Falls die Möglichkeit einer Proteinadsorption an Anlagenoberflächen besteht, werden in der pharmazeutischen Produktion meist elektrochemisch polierte Edelstahloberflächen eingesetzt, um Kreuzkontaminationen und andere negative Einflüsse auf die Produktion sicher zu vermeiden. Bei der Reinigung von Oberflächen von Proteinverunreinigungen, z. B. mittels CIP-Prozess sind zu hohe Temperaturen wegen der folgenden Koagulation und der damit verbundenen Unlöslichkeit der Proteine zu vermeiden.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie