Grundsätzlich ist es notwendig, die meist chemische Operation der Reinigung und der Passivierung bei Bauteilen aus austenitischen Edelstahllegierungen streng zu trennen und optimal aufeinander abzustimmen.
Oberflächen von Apparaten und Anlagensystemen aus austenitischen Edelstahllegierungen müssen speziell im medienberührten Bereich notwendigerweise immer wieder einer Reinigung hinsichtlich Kontaminationen aus den Betriebsbedingungen unterzogen werden. Die notwendigen Reinigungszyklen ergeben sich dabei bei diskontinuierlichen Prozessen aus dem Verfahrensablaufzyklus; bei kontinuierlichen Produktionsprozessen aus dem Verunreinigungszustand der jeweiligen Oberflächen, welche die Prozesseffektivität signifikant verändern (z. B. Wärmetauscher).
Der Vorgang der Reinigung ist in der Regel ein chemischer / physikalischer Prozess in entsprechender Kombination von chemischer Lösungswirkung bezüglich der Verunreinigung und physikalischer Reinigungswirkung (Schubspannung) und bedingt die Entfernung der Kontamination von der zu reinigenden Oberfläche durch Überwindung der anhaftenden Adsorptionskräfte (Adsorption, Haftkräfte) bzw. Verankerungskräfte, wobei darauf zu achten ist, dass die Bauteiloberfläche beim Reinigungsprozess gesichert nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Weiterhin sind bei der Reinigung von Edelstahloberflächen auch entsprechende Grenzschichtphänomene (Grenzschicht) der Oberfläche und in dieser Hinsicht die Einflüsse von Topographie, Morphologie und Energieniveau der Oberfläche entsprechend zu berücksichtigen.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie