Auch: Schutzgas.
Gas oder Gasmischung, das / die bei Schutzgasschweißverfahren zur Umspülung des Lichtbogens und auch als Formiergas (Formiertechnik) zum Wurzelschutz verwendet wird.
Beim Schutzgasschweißen, z. B. von austenitischen Edelstahllegierungen, mittels Wolfram-Inert-Gas-Schweißverfahrens oder Metall-Inert-Gas-Schweißverfahrens werden als Schweißgase in der Regel Reinargon Ar, Qualität 4.6 (Gasqualität), bzw. Gasmischungen Ar + N2 + H2 (90 + 7 + 3) oder Ar + N2 (95 + 5) oder He verwendet. Prinzipiell gilt, dass zunehmend reine Gase auch verbesserte Schweißnahtqualitäten erzielen lassen.
Als Wurzelschutzgas (Formiergas) wird in der Regel ebenfalls Schweißgas verwendet.
Das verwendete Schweiß- und Wurzelschutzgas ist in der Schweiß- / Prüfvorschrift für die durchzuführenden Arbeiten exakt vorzugeben bzw. zu prüfen und zu dokumentieren. Speziell die Verwendung von reinem N2 verursacht die Bildung von unerwünschten Metallnitriden in der Hitzeeinflusszone. Bei Werkstoff 1.4571 verursacht N2 eine typische Gelbfärbung durch Bildung von Ti-Nitrid.
Pharmazeutisch werden Schutzgase oft bei der Abfüllung/Lagerung oxidationsempfindlicher Wirkstoffe oder Arzneimittel verwendet. Gebräuchlich sind hier Stickstoff und in Einzelfällen auch Edelgase.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie