Auch: Schrumpfen.
Thermisch bedingte Schrumpfung beim Abkühlen eines Stoffes als Längen- bzw. Volumenänderung. Da — außer Wasser — alle Stoffe beim Abkühlen kleiner (dichter) werden (schrumpfen), ist das Maß der thermischen Schrumpfung (= Schwindung) z. B. beim Bau einer Gussform (Spritzgussform) zu berücksichtigen.
Wenn die Außenschicht des Gießlings beim Abkühlen an der Form- oder Werkzeugwand fest geworden ist, kann im Inneren des Teils infolge Volumenkontraktion eine Lunkerbildung (Gusslunker, Mikrohohlraum) entstehen.
Um thermischen Schwindeffekten zu begegnen, wird nach dem Befüllen der Form z. B. beim Spritzgießen von thermoplastischen Kunststoffen ein Nachpressvorgang durchgeführt. Dabei ist es notwendig, hierzu entsprechend günstige (meist separat beheizte) Formangusskanäle beim Formenbau vorzusehen.
Die stoffspezifische Wärmeausdehnung bei Polymerwerkstoffen ist im Vergleich etwa zu Werkstoffen aus austenitischen Edelstahllegierungen deutlich größer (ca. 10 x).
Stoff | Linearer Wärmeausdehnungs- koeffizient α (10-6/K) |
PE PE von 0 bis 50 °C PE von 50 bis 100 °C |
Mittelwert: 220 200 |
PP | 200 |
PS | 80 |
ABS | 80 |
PVC | 70 |
PTFE | 100 |
PMMA | 80 |
PVdF | 130 |
PA6.6 | 90 |
PC | 60 |
POM | 130 |
PAN | 130 |
1.4404 (austenitische Edelstahllegierung) |
18 |
Ferritischer Stahl (Ferrit) | 12 |
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie