Kürzere Kohlenstoffkette, die i. Allg. von C-Atomen ketten- oder ringförmiger organischer Moleküle abzweigt.
Die Makromoleküle von thermoplastischen Polymerwerkstoffen sind i. Allg. Fadenmoleküle einer C—C-Hauptkette. Je nach Polymertyp sind aufgrund des Aufbaus der Monomere an die Hauptkette Atome (H, Cl, F etc.) oder aber seitenkettenartige Moleküle (—C6H5, —CH3 etc.) angelagert. Aus diesem Grund können Seitenketten sowohl in monomerer Dimension wie auch in polymerer Dimension betrachtet werden.
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Aus monomerer Sicht:
Monomere, wie etwa Ethylen oder Vinylchlorid, haben sehr kleine Ausdehnungen links und rechts von der linearen C-Kette – nämlich H- und Cl-Atome. Styrole etwa zeigen statt der kleinen H- und Cl-Atome mit dem Benzolkern (Aromate) ungleich größere Ausdehnungen, wodurch beim Makromolekül letztlich auch die Zusammenlagerung (Parallelordnung, Kristallisation) infolge der Sperrigkeit wesentlich problematischer ist.
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Aus makromolekularer Sicht:
Je nach Polymerisationsprozess / Katalysatortyp / Reaktionsparametern ist es fallweise nicht zu vermeiden, statt exakt linearer C-Ketten mehr oder minder stark verzweigte Strukturen zu polymerisieren.
Besonders bei der Copolymerisation – und hier bei der Pfropfcopolymerisation – sind auf diese Art entstandene Seitenketten typisch und lassen entsprechende Werkstoffeigenschaften gezielt einstellen.
Grundsätzlich gilt, dass mit zunehmender Seitenkettenausbildung die Zusammenlagerungsordnung erschwert wird und die Dichte des Polymerwerkstoffes verringert wird.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie