Durch Polykondensation von Diorganylsilandiolen (R2Si(OH)2, wobei R = Alkyl, Aryl) entstandene Polymere.
Die Makromolekülketten der Silicone werden durch die fortlaufende Verknüpfung von Si- und O-Atomen gebildet:
Der Aufbau der Makromoleküle der Silicone ist sehr ähnlich dem der Polyacetale (POM), wobei bei den Siliconen das 4-wertige Si (homolog zu C) die Funktion von C übernimmt. Die beiden restlichen Valenzen des Si sind durch seitenständige organische Reste (R) besetzt.
Die Silicone entstehen bei der Hydrolyse von Alkyl- und Arylchlorsilanen, wobei diese Stoffe Abkömmlinge des Siliziumwasserstoffes (= Silan) sind, bei denen die H-Atome durch Chlor und organische Reste ersetzt sind.
Die Reaktion der Chlorsilane beruht auf der Hydrolyseempfindlichkeit der Si-Cl-Bindung, wogegen die Si-R-Bindung nicht hydrolyseempfindlich ist.
Die Polysiloxane (= Silicon) stellen je nach Molekulargewicht viskose Öle, Pasten oder kautschukartige Stoffe dar und zeichnen sich durch hohe Wärmebeständigkeit (Wärmeformbeständigkeit) und Kältefestigkeit aus, wobei die Gebrauchstemperatur von – 100 bis + 200 °C reicht.
Die Silicone sind (als anorganische Kunststoffe) korrosionsbeständig (Korrosion) und wasserabweisend (hydrophob), wobei als besonderer Vorzug die relativ geringe Änderung der mechanischen Eigenschaften über einen breiten Temperaturbereich zu erwähnen ist. Von Nachteil ist die relativ geringe mechanische Festigkeit.
Silicone werden auch in teilvernetzter Form (durch Vulkanisierung unter Verknüpfung der Methylgruppen) zur Nutzung als Dichtwerkstoff, Isolatoren etc. hergestellt.
Durch die Mitkondensation von Borsäure entstehen die Bor-Siloxan-Elastomere (Elastomer) zur Herstellung von Isolierbändern und Gewebsbeschichtungen.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie