Auch: Trennbruch.
Schlagartig auftretendes Bruchversagen eines Bauteils ohne makroskopisch erkennbare Verformung. Der Sprödbruch tritt vor allem bei harten und spröden Materialien mit geringer Duktilität und Zähigkeit auf. Bei Metallen ist der Sprödbruch vor allem bei Grauguss bekannt, wogegen z. B. austenitische Edelstahllegierungen bei mechanischer Überlastung meist duktil als Verformungsbruch versagen.
Bei sehr tiefen Temperaturen, bei großen Querschnitten des Werkstoffes oder bei sehr hohen Verformungsgeschwindigkeiten (Schlagwirkung, Explosion) können jedoch auch duktil brechende Metalle einen Sprödbruch erleiden.
Bei Polymerwerkstoffen kann der Sprödbruch durch die Beanspruchungsart und sowohl durch den molekularen Aufbau (sperrige, bewegungsarme Molekülsegmente) als auch durch die Temperaturbeeinflussung am Brittle Point bzw. durch eine Kombination dieser Einflüsse begründet sein. Speziell etwa bei tiefen Temperaturen mit stark reduzierten Molekülbeweglichkeiten kann ein Fließprozess (Verformung) als Belastungsreaktion nicht erfolgen. Dadurch bilden sich im Polymersystem molekulare Risse aus (Trennung von Haupt- und Nebenvalenzen), welche aufgrund der eingeschränkten Platzwechselvorgänge nicht mehr ausreichend relaxieren können. Da die Platzwechselvorgänge i. Allg. den Hauptteil der Bruchenergie aufnehmen, führt die thermodynamische Einschränkung der Platzwechselvorgänge (molekulare Umordnungen / Umwandlungen) zum Sprödbruch bei entsprechender Belastung.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie