Formelzeichen: φ, Einheit: % oder dimensionslos.
Größe zur Erfassung der geometrischen Veränderung eines Werkstücks beim kaltplastischen (spanlosen) Umformprozess.
Der Umformgrad ist positiv bei einer Streckung bzw. negativ bei einer Stauchung des Werkstückes.
Beispiel: Stablänge l0 unverformt, Stablänge l1 plastisch verformt
Verformungslänge Δl = l1-l0
Umformgrad φ in %:
in logarithmischer Schreibweise:
wobei die logarithmische Schreibweise für die weitere mathematische Verwendung in der Plastizitätstheorie sich als günstiger herausgestellt hat.
Der Umformgrad muss jeweils (meist durch Erfahrung) so gewählt werden, dass die gewünschte plastische Verformung erzielt wird, ohne dass der Werkstoff (lokal) mechanisch überbeansprucht wird und Rissbildungen (Riss) zeigt. Durch den plastischen Umformvorgang wird der Werkstoff kalt verfestigt. Aus diesem Grunde werden Umformprozesse oft stufenweise durch Teilumformgrade durchgeführt und durch fallweise Zwischenglühungen (Lösungsglühbehandlung) in der plastischen Verformungsfähigkeit erhalten.
Abb. U 3: Schematische Darstellung der Umformung eines Rundstabes beim Durchziehen durch eine Matrize. (Quelle: G. Henkel)
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