Die Herstellung von Apparaten und Anlagensystemen aus austenitischen Edelstahllegierungen erfolgt in der Regel schrittweise über eine ganze Reihe von unterschiedlichen mechanischen und thermischen bzw. schweißtechnischen Bearbeitungsprozessen / -verfahren.
Vormaterialfehler bzw. Vorbearbeitungsfehler an Halbzeugen werden bei der Wareneingangskontrolle leider häufig übersehen bzw. temporär von nachfolgenden Operationsprozessen kaschiert. Die Folgen solcher Vorgänge sind entweder Versagensfälle im (frühen) Benutzungszeitraum der Anlagen – oder aber Entdeckung der Defekte nach dem finalen elektrochemischen Polieren aufgrund der sehr guten Defektoskopieeigenschaften (Defektoskopiemaßnahme) des Elektropolierverfahrens.
Beispiele:
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(Mikro-)Dopplungen an Blechen bzw. Rohrinnenoberflächen,
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Schweißnahtdefekte (Schweißnahtkriterien), wie Mikroporen, Mikrorisse, Einbrandkerben an der Längsschweißnaht von Rohren etc.
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Schleifstufenauslassungen (Körnungen) an Blechen mit der Folge starker Vorschliffriefen,
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sensibilisierte (Sensibilisierung) Lokalbereiche bei Rohren durch Entfettungsfehler vor dem Glühen,
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Vorbeizdefekte (Chemisches Beizen) von Halbzeugen durch ungenügendes Endspülen bzw. Überbeizung.
Vorbearbeitungsfehler können nach der Detektierung durch das elektrochemische Polieren meist exakt dem Verursachungsvorgang zugeordnet und in der Regel auch sachgerecht repariert werden.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie