Chemische Vernetzungsreaktion (Vernetzung) meist linearer, fadenförmiger Makromoleküle, die chemische Mehrfachbindungen im Makromolekül aufweisen.
Bei der Kautschukverarbeitung wird z. B. Latex durch Beimischung von Schwefel in begrenztem Umfang über Hauptvalenzbindungen räumlich vernetzt, wodurch das Material kautschukelastische (gummiartige) Eigenschaften (Elastomere) erhält. Typische Vulkanisierungsstoffe neben Schwefel sind Metalloxide und Peroxide. Vulkanisierungsreaktionen (räumliche Vernetzung) können auch durch energiereiche Bestrahlung erfolgen (z. B. durch ultraviolette Strahlung).
Neben der Vulkanisierung bei Raumtemperatur kann z. B. zur Gummiherstellung auch eine Vernetzungsreaktion bei erhöhter Temperatur erfolgen (Heißvulkanisation). Die Heißvulkanisation mit Schwefel als Vernetzungsbrücke zwischen den Makromolekülen z. B. erfolgt bei 120–170 °C, wobei die Vernetzungsreaktion dadurch ausgelöst wird, dass Schwefel mit den vorhandenen Doppelbindungen im Makromolekül reagiert und Kettenbrücken zwischen den benachbarten Makromolekülen bildet. Durch den Schwefelanteil kann der Vernetzungsgrad gesteuert werden.
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