Darstellung der morphologischen (Morphologie) Verhältnisse von oberflächennahen Schichten metallischer (Metalle) Werkstoffe in Abhängigkeit von der finalen Oberflächenbehandlung, erstmals publiziert von J. Wulff (USA) 1946. Er veröffentlichte Arbeiten über grundsätzliche Erkenntnisse betreffend der nachhaltigen morphologischen Tiefenschädigung von Oberflächenstruktursystemen austenitischer Edelstahllegierungen durch mechanische Bearbeitung der Oberfläche, z. B. durch mechanisches Schleifen, Honen etc.
Durch mechanisches Schleifen, etwa mit K 150 und einem Schleifabtrag von ca. 0,2 mm, wird ein vorher reines austenitisches Gefüge/Kristallgitter in einer Tiefe von ca. 15 µm (Beilby-Schicht) nachhaltig beschädigt, aufgrund von
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Kaltverformung des Austenits,
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Oxidwirkungen durch wärmebedingte Oxidationen,
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Korndeformationen (Korn) durch plastische Umformungen,
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mikroskopischen Schleifrissen (Riss).
Diese morphologische Gefügeveränderung beeinflusst eine ganze Reihe von funktionalen Eigenschaften einer austenitischen Edelstahloberfläche negativ: Korrosionswiderstandsverhalten (Korrosion), Oberflächenbelegungsverhalten, Reinigungsverhalten etc.
Speziell das elektrochemische Polieren erlaubt durch den nachhaltigen völlig belastungsfreien Materialabtrag eine umfassende Sanierung dieser Defekte und die Erzielung morphologisch reiner und sauberer austenitischer Edelstahloberflächen.
(Siehe auch: Abb. B 3 unter Beilby-Schicht.)
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie