Ein Angebot, das auf reges Interesse stößt: Frank Unger, Geschäftsführer der Infraserv Höchst Prozesstechnik GmbH, ist mit der Resonanz nach den ersten Monaten sehr zufrieden. Mit dem Team, das fachübergreifend agiert und Dienstleistungen einzeln, aber auch integriert anbietet, kann die neue Infraserv-Tochtergesellschaft beachtliche Synergieeffekte für die Kunden realisieren. Zunächst fokussiert sich die neue Firma auf die Servicelinien Asset Management & Engineering, Reliability Management, Pumpen und Antriebstechnik sowie Prozessanalysentechnik.
Diese anspruchsvollen Leistungen erfordern besonderes Fachwissen und sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für produzierende Unternehmen. Die zuverlässige Verfügbarkeit derartiger Services tragen auch zur Attraktivität von Industriestandorten wie dem Industriepark Höchst bei. Die Gründung der neuen Tochtergesellschaft ist für Infraserv Höchst auch eine strategische Entscheidung, durch die der Industriepark Höchst im Wettbewerb der Produktionsstandorte für Chemie- und Pharmaunternehmen mit einem weiteren Pluspunkt aufwarten kann. Wobei die Infraserv Höchst Prozesstechnik GmbH auch außerhalb des Industrieparks Höchst aktiv sein wird, so wie die anderen Infraserv-Einheiten, die bundesweit agieren. Die Prozesstechnik wird ihre Aktivitäten zunächst auf die Rhein-Main-Region konzentrieren.
Mobile Instandhaltung
Infraserv Höchst hat nicht nur eine neue Tochtergesellschaft gegründet, um dem Bedarf der Kunden noch besser entsprechen zu können, sondern treibt auch verschiedene Digitalisierungsprojekte voran – unter anderem die mobile Instandhaltung. „Im Bereich der Instandhaltung haben wir schon seit Jahren ein SAP-Modul, worüber Wartung und Inspektion geplant und abgewickelt werden. Das wollten wir nun mobil machen“, so Ralph Urban, Leiter Kompetenzteam Instandhaltung & Immobilien im Service-Center IT bei Infraserv Höchst. „Wir bauen Apps, mit denen wir die Probleme unserer Anwender – wie zum Beispiel Medienbrüche – effizient lösen.“
Die Apps zur „Mobile Maintenance“ werden von der Infraserv-IT in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Fachbereich in sogenannten Design-Thinking-Workshops entwickelt. Mithilfe dieser Innovationsmethode erhalten die IT-Experten ein detailliertes Verständnis vom Kunden, von seinen Problemen und Schwächen: Der Fokus liegt auf dem Endanwender und seinen Bedürfnissen. Zusammen mit dem Kunden werden Prototypen entwickelt – die Funktionen und die Darstellung der Apps werden beispielsweise direkt gemeinsam in den Workshops gezeichnet.
Mithilfe der Apps auf Tablets und Smartphones können Arbeitsaufträge tagesaktuell vermittelt und direkt umgesetzt werden. „Der größte Nutzen in allen mobilen Abwicklungen ist die Abschaffung von Medienbrüchen: kein Papierprozess mehr, eine schnelle Bearbeitung, eine höhere Dokumentationsdichte und natürlich auch eine Professionalität in der Außenwirkung“, erklärt Urban. Bisher sind beispielsweise Apps zur mobilen Meldungserfassung und zur mobilen Abwicklung der Wartung und Inspektion im Einsatz – 853 Kilometer Rohrleitungen und 270 E-Stationen können auf diese Weise im Industriepark Höchst effizienter überprüft und gewartet werden. Die intuitive Bedienbarkeit mit Spracheingabe, Foto- und Video-Funktion, GPS-Informationen sowie QR-Code-Erkennung unterstützen zudem den weiteren Arbeitsprozess. 2018 werden noch sechs neue Apps entwickelt und nacheinander ausgerollt.
Von 3-D bis zur Datenbrille
Das Service-Center IT von Infraserv Höchst ist aber nicht nur in der App-Entwicklung aktiv. Für den Bereich Mediennetze bei Infraserv Höchst wird die Anlagen-Identifizierung zukünftig mittels RFID unterstützt. Außerdem erfolgt im Bereich der allgemeinen Digitalisierung ein Pilot zur 3-D-Visualisierung, Navigation und zur Vermarktung von Mietgebäuden.
Einen weiteren Baustein für digitalisiertes Arbeiten stellt die Datenbrille dar, mit der die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht und letztendlich auch Anlagenausfälle verkürzt werden können. Die „Augmented Reality“-Brillen wurden bei Infraserv Höchst in verschiedenen Bereichen intensiv getestet. Zu den möglichen Einsatzszenarien gehören beispielsweise Techniker und Produktionsmitarbeiter im Bereitschaftsdienst, die bei einem Einsatz über die Brillen zeitnah fachspezifische Mitarbeiter einbinden können. Auch Begehungen von externen Standorten sind durch den Einsatz der Datenbrille vom PC aus möglich. Dem Mitarbeiter vor Ort können direkt Checklisten in das Sichtfeld eingeblendet werden, um Arbeitsprozesse zu vereinfachen und auf zusätzliche Papiere zu verzichten.
„Bei diesem Projekt stand nicht der Return on Invest im Fokus, sondern das Testen der Einsatzmöglichkeiten. Dabei gehen wir wohlüberlegt, problemfokussiert und kundenorientiert an die Themen heran“, sagt Urban. Die bisher gewonnenen Erfahrungen werden in einer Masterarbeit zusammen mit der Provadis Hochschule weiter ausgewertet, sodass die Datenbrille zukünftig dort zum Einsatz kommt, wo sie den größten Nutzen und Gewinn im Arbeitsalltag bietet. Sicher ist bereits, dass die mobile Applikation „Wartung & Inspektion“ zukünftig bei der Nutzung der sprachgesteuerten Datenbrille zum Einsatz kommen wird.
Suchwort: cav0618infraservhöchst
Halle 9.1, Stand E41