Die Wurzeln von Watson-Marlow reichen zurück ins Jahr 1956. Zunächst hatte sich das Unternehmen mit Hauptsitz in Falmouth (Cornwall) auf Schlauchpumpen für medizinische Einsätze spezialisiert. Wenig später wurde das Angebot um Schlauchpumpen für Industrie und Labor erweitert.
Ihr Funktionsprinzip: Der Schlauch wird durch Rollen abgeklemmt, deren Bewegung zu einer Verdrängung des Fördermediums nach vorne führt. Großer Vorteil der Pumpen ist, dass auf Ventile oder Dichtungen vollständig verzichtet werden kann. Da nur der Schlauch das Fördermedium berührt, wird sowohl das Fördermedium vor einer Kontamination durch die Pumpe als auch die Pumpe vor dem Fördermedium geschützt. Schlauchpumpen erfüllen so auch strengste Hygieneanforderungen spielend. Sie werden zum exakten Dosieren, Fördern und Abfüllen eingesetzt – und dies bei hoher Prozesseffizienz und maximaler Anlagenverfügbarkeit, selbst bei schwierigen Prozessbedingungen. Die Förderleistung der Pumpen variiert von wenigen Mikrolitern bis zu mehr als 100 000 l/h. Die Pumpe mit der geringsten Leistung würde 52 000 Jahre für jene Fördermenge benötigen, die die größte Pumpe in einer Minute bewältigt.
Erweiterung des Pumpenangebots
Seit 1990 ein Teil der Spirax-Sarco Engineering Group, setzt Watson-Marlow dabei sowohl auf organisches Wachstum und den Ausbau seiner direkten Vertriebsstrukturen durch die weltweite Gründung nationaler Vertriebsniederlassungen als auch auf gezielte Akquisitionen zur Stärkung des Produktportfolios im Bereich Schlauchpumpen für Nischenanwendungen.
So wurde durch die Übernahme des niederländischen Pumpenherstellers Bredel das Angebot um Hochdruckschlauchpumpen für größere Volumenströme erweitert. Die Pumpen sind in zwei Baureihen verfügbar und fördern bis zu 108 000 l/h bei einem Druck von bis zu 16 bar.
Mit der Integration von Alitea, einem schwedischen Spezialisten für peristaltische Einbaupumpen, erweiterte Watson-Marlow sein Angebot um Pumpen und Pumpenköpfe, die als OEM-Erstausrüstung in zahlreiche Anlagen und Geräte u. a. für die Lebensmittelindustrie eingebaut werden.
Robuste Sinuspumpen
Durch die Übernahme des schwäbischen Pumpenherstellers Masosine Process Pumps im Jahr 2009 verfügt Watson-Marlow außerdem über einen Fertigungsstandort in Deutschland: In Ilsfeld, nahe Heilbronn, werden die robusten Verdrängerpumpen nach dem Sinusprinzip produziert, die vor allem für den schonenden Transfer in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie zum Einsatz kommen.
Als Ergebnis dieser stetigen strategischer Akquisitionen hat sich Watson-Marlow zu einem führenden Systemanbieter im Bereich Fluid-Path-Lösungen entwickelt: Mit dem Geschäftsbereich Watson-Marlow Tubing verfügt das Unternehmen zudem über eine eigene Produktion von hochwertigen Pumpenschläuchen.
Fluid-Path-Komponenten
Aktuell umfasst das Produktportfolio ein komplettes Lösungsangebot für alle Prozessschritte und alle Förderaufgaben. Durch die jüngsten Zukäufe der beiden britischen Unternehmen Biopure und Aflex Hose sowie der amerikanischen Hersteller Asepco und Flowsmart bietet Watson-Marlow eine breite Auswahl an ergänzenden Fluid-Path-Komponenten zur Verarbeitung von Flüssigkeiten. Dazu gehören moderne Single-Use-Schlauchverbindungssysteme, flexible Transferschläuche mit PTFE-Innenseele und eine breite Auswahl an aseptischen Ventilen sowie Dichtungen und Transferschläuche aus Silikon.
Hygienisch und produktschonend
Für den Einsatz in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie bietet das Unternehmen vor allem peristaltische Dosier- und Transferpumpen sowie die Sinuspumpen von Masosine an. Letztere verfügen über einen sinusförmigen Rotor. Durch seine Rotation entstehen vier gleich große umlaufende Kammern, die im Ganzen verschoben werden. Das zu fördernde Medium wird in diesen transportiert. Die Abdichtung von der Druck- zur Saugseite wird durch ein auf dem Rotor sitzendes Gate gewährleistet. Diese Bauweise bietet einen sehr guten volumetrischen Wirkungsgrad und im Vergleich zu anderen Pumpenarten eine hervorragende Energieeffizienz vor allem bei hochviskosen Produkten bis zu 8 Mio. mPas. Sinuspumpen fördern außerdem mit geringen Scherkräften und nahezu pulsationsfrei.
Die Certa-Sinuspumpenbaureihe zeichnet sich darüber hinaus durch eine kurze CIP-Reinigungsdauer aus. Alle produktberührenden Teile der hygienisch ausgeführten Pumpe entsprechen den Regelungen der FDA und der EC 1935/2004. Sie sind mit den EHEDG-Zertifikaten Typ EL Class I und EL Class I Aseptic erhältlich. Sieben Baugrößen decken Fördermengen von 100 bis 99 000 l/h ab.
Flexibel einsetzbare Allrounder
Die Gehäuseschlauchpumpen der Baureihen 530, 630 und 730 dienen zum präzisen Dosieren sowie zur scherarmen und schonenden Förderung von Farben, Aromen, Schönungsmitteln und Additiven. Diese flexibel einsetzbaren Allrounder überzeugen durch eine einfache Handhabung und sehr gute Integrationsmöglichkeiten. Bis zu 16 Pumpen lassen sich über eine Echtzeit-Kommunikation verbinden. Die Gehäusepumpen sind für Fördermengen von wenigen Mikrolitern bis zu 55 l/min bei einem Druck von bis zu 7 bar ausgelegt. In Abhängigkeit vom Modell bieten sie einen Regelbereich von bis zu 3600:1. Verfügbar sind sie mit einer Vielzahl von verschiedenen Pumpenköpfen und umfassend zertifizierten Schläuchen. Bei Bedarf lassen sich mehrere Förderkanäle problemlos an einer Pumpe betreiben.
Suchwort: dei0618watsonmarlow
Halle 8.0, Stand K79
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