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B&R präsentiert Neu- und Weiterentwicklungen auf der SPS

Roboter und Maschine werden eins
B&R präsentiert Neu- und Weiterentwicklungen auf der SPS

B&R hat sich unter dem Dach des ABB-Konzerns auch im Jahr 2019 gut entwickelt. Der Automatisierungsspezialist konnte generell die Marktanteile steigern und glänzt mit einer ganzen Reihe von Neu- und Weiterentwicklungen. Auf der SPS präsentiert B&R u. a. eine IP69K-Variante des Track-Systems Acopostrak sowie die Möglichkeit der Kommunikation mit OPC UA over TSN für ein breites Produktportfolio. Das Highlight aber ist die Integration der ABB-Roboter in das Automatisierungsportfolio.

Hans Wimmer, Geschäftsführer der B&R Industrial Automation GmbH, zeigte sich auch in diesem Jahr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung. Genaue Zahlen durften auf der Presskonferenz anlässlich der SPS-Messe in Nürnberg nicht bekannt gegeben werden. Aber soviel ist sicher: Das Unternehmen, das Teil des ABB-Konzerns ist, setzt seinen erfolgreichen Wachstumskurs der vergangenen Jahre fort und kann Umsatz und Marktanteile erneut steigern. B&R investiert weiterhin kräftig in neue Produkte und Produktionsanlagen. Auch der Automation Campus nimmt Form an. Die Gebäude des hochmodernen Innovations- und Bildungscampus am B&R-Stammsitz im oberösterreichischen Eggelsberg stehen und sollen bis spätestens 2021 komplett fertiggestellt sein. Zur SPS stellte der Automatisierungsspezialist, eine ganze Reihe an Neu- und Weiterentwicklungen vor. Das diesjährige Highlight ist die Integration der ABB-Roboter in das Automatisierungsportfolio von B&R.

Roboter und Maschine verschmelzen

Die Verschmelzung von Robotik und Maschinensteuerung ermöglicht eine hohe Flexibilität und Präzision in der Fertigung. Losgröße 1 und individualisierte Massenproduktion lassen sich gleichermaßen umsetzen. Außerdem profitieren Kunden von einer hohen Präzision bei der Synchronisierung von Robotik und Maschinensteuerung. Rund 40 unterschiedliche ABB-Robotermodelle können nun vollständig in das B&R-Automatisierungssystem integriert werden. Dazu gehören Knickarm-, Scara-, Delta- und Palettierroboter in unterschiedlichen Größen.

Die Roboter werden wie jede andere Automatisierungskomponente in der B&R-Entwicklungsumgebung programmiert. Roboter und Automatisierungslösung stammen aus einer Hand, benötigen nur eine Steuerung und ein System für Entwicklung, Diagnose und Wartung. Ein eigener Schaltschrank für den Roboter ist nicht notwendig. „Normalerweise ist ein Roboter ein in sich geschlossenes System mit einer eigenen Steuerung und einem eigenen Schaltschrank. Engineering, Diagnose und Wartung laufen über eigenständige Systeme mit einer speziellen Robotiksprache, für die oft ein speziell geschulter Programmierer benötigt wird“, sagte Sebastian Brandstetter, Produktmanager für integrierte Robotik bei B&R in Nürnberg. „Mit der vollständigen Integration von ABB-Robotern in das B&R-Automatisierungssystem beziehen Kunden nun Roboter und Maschinensteuerung von nur einem Anbieter. Für den Maschinenentwickler macht es in Zukunft keinen Unterschied, ob er eine Einzel-Achse oder einen Roboter in seine Maschine implementiert. Die Tools, die Engineeringumgebung und der Ansprechpartner bei B&R sind die gleichen.“

Transportsystem mit IP69K

Eine Neuerung, die insbesodere für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie für die Pharmabranche interessant ist, ist die IP69K-Variante des intelligenten Track-Systems Acopostrak. Der Track kann in dieser Schutzklasse mit Hochdruck und Temperaturen von bis zu 80 °C gereinigt werden. Die Track-Variante ist auch vollständig gegen Staub geschützt. Durch die Ausführung in IP69K lässt sich das intelligente System zum Beispiel für die Abfüllung in Primärverpackungen verwenden. Zudem kann der Track sowohl im Trocken- als auch im Nassbereich verketteter Anlagen eingesetzt werden.

Die Shuttles und Segmente der Acopostrak-Variante bestehen aus Edelstahl, sind sicher verschweißt und somit resistent gegen Korrosion. Das Edelstahlgehäuse ermöglicht den Transport von korrosiven Produkten und einen Betrieb in korrosiver Atmosphäre wie Salznebel. Alle Oberflächen des Tracks sind chemisch beständig. Dadurch können keinerlei Partikel und Fluide aus der Umgebung ins Innere eines Shuttles oder Segmentes eindringen. Zudem ist die Magnethalterung der Shuttles bei der Hochdruckreinigung vollständig geschützt.

B&R ermöglicht mit der IP69K-Variante des Acopostrak die wirtschaftliche Symbiose von Losgröße 1 und Massenfertigung auch für Industrien mit strengen Auflagen hinsichtlich Reinigbarkeit. Acopostrak lässt sich modular und flexibel um einzelne Track-Elemente und Bearbeitungsstationen erweitern. Damit werden Maschinen skalierbar und können jederzeit an den Produktionsbedarf angepasst werden.

Offener Kommunikationsstandard

Auf der SPS stellt B&R zudem eine umfangreiche Produktpalette für die Kommunikation mit OPC UA over TSN vor. Dazu zählen X20-Steuerungen, Buscontroller, Industrie-PCs und ein TSN-Maschinenswitch. B&R ermöglicht damit ein standardisiertes Netzwerk für modulare und flexible Maschinenkonzepte. Mit dem offenen Standard wird aus der Vielzahl an Protokollen ein einziges mit nur einer Schnittstelle. Diese Schnittstelle tauscht standardisierte Daten mit den Netzwerkteilnehmern aus. Entwicklung und Betrieb von Maschinen und Anlagen werden maßgeblich vereinfacht.

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Suchwort: B&R

Halle 7, Stand 206


Daniela Held

Redakteurin


Markus Sandhöfner, Geschäftsführer B&R Deutschland

Nachgefragt:   Klare Struktur als Erfolgsrezept

Der Konzernumbau bei ABB ist in vollem Gang. Im Zuge des Verkaufs der Stromnetzsparte wurden die Geschäftsbereiche neu strukturiert. In welchem Bereich finden sich die Produkte von B&R wieder?

Markus Sandhöfner: Auch wir sind vom Umbau betroffen. Wir sind von der alten Division Industrial Automation in den ABB-Geschäftsbereich Robotics & Discrete Automation gewandert, also weg von der Prozessautomation hin zu Robotik.

Wurden auch die Komponenten für die Prozessautomation dem Robotik-Bereich zugeordnet? Wie sieht dann die Arbeit in der Praxis aus?

Sandhöfner: Ja, B&R ist als eine Einheit inklusive der Prozessautomatisierungssparte ein gemeinsames Business mit Robotik. Das heißt aber nicht, dass wir mit den Kollegen von ABB nicht kooperieren können. Wir haben zuvor mit den Robotik-Kollegen kooperiert und kooperieren jetzt mit den Kollegen aus dem Prozessautomatisierungsbusiness Industrial Automation. Unser Prozessleitsystem Aprol eignet sich sehr gut zur modularisierten Automatisierung von Prozessen. Daher werden wir weiterhin sehr eng zusammenarbeiten.

Welche Vorteile bringt die neue Struktur?

Sandhöfner: Früher waren sehr viele ABB-Ansprechpartner für einen Kunden zuständig; jeder für seinen Produktbereich. Diese Struktur wurde jetzt aufgelöst. Es gibt keine Matrixorganisation mehr, sondern nur noch einen Zuständigen für einen Kunden. B&R ist im Robotik-Bereich der ABB nun die Organisation, die zuständig ist für die Maschinenbauer. Bei Aufträgen aus dem Bereich der Proszessautomation hingegen hat der ABB-Bereich Industrial Automation den Hut auf und holt uns dazu, wenn entsprechende Produkte gefordert sind. Kunden aus dem Prozessbereich, die wir bereits betreuen und die keine ABB-Produkte im Einsatz haben, werden auch weiterhin von uns betreut. Kommen ABB-Produkte zur Prozessautomatisierung dazu, dann geht die primäre Verantwortung auf Industrial Automation über. So treten wir dem Kunden gegenüber mit nur einem Ansprechpartner auf und bieten alle Komponenten aus einer Hand. Das ist für den Kunden einfacher und wenn es einfacher ist, ist das ein Erfolgsrezept.

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