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1636 Vorschläge realisiert

Clevere Mitarbeiter sparen über 2 Millionen Euro für Currenta
1636 Vorschläge realisiert

Tüfteln für den Unternehmenserfolg lohnt sich. Rund 697 400 Euro an Prämien zahlte der Chempark-Betreiber Currenta für Verbesserungsvorschläge seiner Mitarbeiter aus. Und das Unternehmen profitierte ja auch. Schließlich erhöhten die Tüftler die Sicherheit, zeigten Einsparpotenziale auf und optimierten Produktionswege.

Tüfteln für den Unternehmens-Erfolg ist bei den Currenta-Mitarbeitern an den drei Chempark-Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen nach wie vor die Betriebs-“Sportart“ Nummer eins: Das Online-Portal des Currenta-Ideen-Managements (CIM) verzeichnete im vergangenen Jahr insgesamt 3073 Verbesserungs-Vorschläge. Die Tüftler erhöhten die Sicherheit, zeigten Einsparpotenziale auf und optimierten Produktionswege. 3267 Currenta-Mitarbeiter waren teilnahmeberechtigt – die Beteiligungsquote betrug fast 100 %. Auf 1000 Mitarbeiter entfielen 941 erfasste Ideen und damit fast so viele wie im Jahr zuvor. 2010 waren 3075 Vorschläge eingebracht worden – damals hatte die Teilnehmer-Quote bei 947 gelegen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass sich unsere Mitarbeiter so stark für die Optimierung von Arbeitsabläufen in unserem Unternehmen einsetzen. Auch künftig bauen wir auf ihre Kreativität, denn ihre Anregungen sind für uns unverzichtbar“, betonte Currenta-Geschäftsführer Dr. Joachim Waldi.

Quote und Niveau weiterhin hoch
„Auch wenn wir das Vorjahres-Ergebnis nicht ganz erreicht haben, ist das Ergebnis super und das Niveau weiterhin hoch“, zieht Dirk Berkenkoetter, Bereichsbetreuer für das Ideen-Management bei Currenta, eine positive Bilanz: „Die Fülle von guten und nachhaltigen Vorschlägen, die wir aus den unterschiedlichsten Bereichen erhalten haben, zeigt, wie sehr sich die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz engagieren und mit dem Unternehmen identifizieren.“ Insgesamt lag die dank der Verbesserungen erzielte Ersparnis im Vorjahr bei über 2,11 Millionen Euro. Der Chempark-Betreiber zahlte im Gegenzug Prämien in einer Gesamthöhe von fast 697 400 Euro aus.
Die 3073 eingereichten Vorschläge konnten nahezu komplett bis zum Jahresende geprüft, bewertet und abgeschlossen werden. Die meisten stammten aus Leverkusen (1792 Vorschläge), gefolgt von Dormagen (756) und Krefeld-Uerdingen (510). Außerdem brachten Currenta-Mitarbeiter des Standortes Wuppertal-Elberfeld 15 Ideen ein. 1636 Ideen wurden nicht nur für gut befunden, sondern bereits in die Tat umgesetzt – das entspricht einer Realisierungsquote von 54 %.
Nach dem Motto „Doppelt gedacht ist besser“ ließ ein großer Teil der Ideen-Geber gemeinsam die Köpfe rauchen. So wurden im Vorjahr über 40 % aller Ideen als Gruppen-Vorschläge mit mehr als einem Einreicher registriert. Dabei machte es sich auch bezahlt, sich über Einsparmöglichkeiten von Geld, Energie und Arbeitsaufwand den Kopf zu zerbrechen.
Lösemittel-Recycling in Dormagen
Das bewiesen zum Beispiel Karsten Szczesniak und Gregor Langwald, die in Dormagen im Bereich Polymeranalytik arbeiten. Die beiden Chemotechniker hatten schon in der Vergangenheit ein ausgeklügeltes System entwickelt, das mit Hilfe der so genannten „Asymmetrischen Flussfeldflussfraktionierung“ unter anderem Proben von Kautschuk misst, wie er beispielsweise in Autoreifen vorkommt. Ein solches Verfahren wird in Deutschland außer von Currenta nur von der Universität Darmstadt eingesetzt. Um die unterschiedliche Größe der Moleküle und deren Verteilung messen zu können, werden die Proben in speziellen Chemikalien gelöst. Die beiden Chemotechniker störten sich aber am enormen Materialaufwand: Die bis zu acht Stunden dauernde Messung verbrauchte bis zu 4 l Lösemittel je Probe. Ihr Optimierungsvorschlag: die benötigte Lösemittel-Menge so zweizuteilen und zu filtern, dass der weitaus größere Teil in das Lösemittelgefäß zurückfließt und wieder benutzt werden kann, ohne dass die Analyse verfälscht wird. Diese Methode erlaubt seitdem auch Messungen über Nacht und an Wochenenden. Bei knapp 1100 l eingesparten Lösungsmitteln in zwölf Monaten ergab sich bereits nach einem Jahr ein beträchtlicher Vorteil. Auf fünf Jahre hochgerechnet, liegt die Ersparnis bei über 36 500 Euro. Dafür heimsten die beiden Einreicher Prämien von insgesamt rund 2420 Euro ein.
Dieser Vorschlag war einer von 23, bei denen der Nutzen mehr als 5000 Euro pro Jahr ausmacht. Insgesamt lag hier die eingesparte Summe bereits im ersten Jahr nach der Realisierung bei knapp 550.000 Euro. Hinzu kamen 15 erst jetzt abgearbeitete Vorschläge aus früheren Jahren. Deren Gesamtnutzen betrug nach einem Jahr fast 817.300 Euro. Die Einreicher dieser insgesamt 38 Verbesserungsvorschläge konnten sich über Prämien in stolzer Höhe von 241 170 Euro freuen. Die höchste ausgezahlte Einzelprämie brachte einem cleveren Mitarbeiter rund 18 000 Euro ein.
Kreatives Schlosser-Duo
Nicht selten sind es nur Kleinigkeiten, die manche Arbeit nachhaltig erleichtern. So machten sich Ronald Borg und Daniel Malinski Gedanken darüber, wie sich im Bereich von Rohrbrücken die zur Innenreinigung der Gas-Pipelines am Standort Leverkusen verwendeten Geräte – bekannt auch unter der Bezeichnung Molche – besser in die Rohre einführen und dort positionieren lassen. Bislang hatte eine Fremdfirma diese komplizierten Arbeiten mit erheblichem Aufwand erledigt. Die beiden pfiffigen Schlosser entwickelten eine Vorrichtung mit gleich mehreren Vorteilen: Sie bietet nicht nur eine erhöhte Sicherheit beim Handling, sondern lässt sich auch bei allen anderen Molchstationen einsetzen. Zudem kann eigenes Personal die Arbeiten bei geringerem Aufwand in einer deutlich kürzeren Zeitspanne leisten. Das kreative Schlosser-Duo, das dafür mit insgesamt 2.200 Euro belohnt wurde, gab sich mit dieser Optimierung aber noch nicht zufrieden. Schon lange ärgerte es sich über einen 70 kg schweren Deckel an der Molchstation – er ließ sich nur mit großem Kraftaufwand öffnen. Weil es an dieser Stelle auch nicht möglich war, einen Kettenzug aufzuhängen, um den Deckel bei Bedarf leichter anheben zu können, konstruierten sie kurzerhand selbst Scharniere, mit deren Hilfe sich der Blindflansch gefahrlos wegschwenken lässt. Sie erleichtern so nicht nur die Arbeit an der Schleuse, sondern senken zugleich deutlich die Verletzungsgefahr. Dafür gab es für die beiden nochmals jeweils 425 Euro Prämiengeld.
Online-Portal senkt Hemmschwelle
Seit Currenta-Mitarbeiter ihre Verbesserungs-Ideen nicht mehr von ihren direkten Vorgesetzten abzeichnen lassen müssen, sondern unkompliziert online einreichen können, hat das CIM-Team überaus gut zu tun. „Mit dem 2009 eingeführten Online-Portal ist eine gewisse Hemmschwelle verschwunden“, bestätigt Dirk Berkenkoetter. Ein weiterer Vorteil des Online-Systems: Durch die verschlankten Prozesse ist die Zahl der offenen Ideen – jene, die noch nicht abschließend bewertet beziehungsweise umgesetzt wurden – erfreulich niedrig. Schob das CIM-Team in den letzten Jahren durchschnittlich 1800 offene Ideen vor sich her, waren es bis Ende 2011 nur noch 859.
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