Bei der Konstruktion der Absperrklappe des Bautyps P011 wurde besonderer Wert auf eine problemlose und schnelle Reinigbarkeit gelegt. Klassisches Einsatzgebiet für diese Armatur ist überall dort, wo Schüttgüter unter besonders hygienischen Verhältnissen abzusperren sind.
Bei der Fertigung dieser Armatur werden besondere Werkstoffmaterialien verwendet, um den Regelwerken und Anforderungen von GMP (Good Manufacturing Practice) und FDA (Food and Drug Administration) Rechnung zu tragen. So sind alle produktberührten Teile spiegelhochglanzpoliert mit einer mittleren Rauhtiefe von Ra=0,3µm. Sie sind aus dem hochwertigen Werkstoff AISI 316-L gefertigt.
Produktberührte Teile hochglanzpoliert
Die Absperrklappe P011 ist in verschiedenen Ausführungsvarianten erhältlich, zum einen als geflanschte Ausführung (mit verschraubten Gehäusehälften) und als eine mittels einer Klemme schnell demontierbaren Variante. Ebenso kann der Anwender bei den Gehäuseoberflächen zwischen einer satinierten und einer polierten Ausführung wählen. Bei der satinierten Ausführung beträgt die mittlere Rauhtiefe Ra=1,0 µm und bei der polierten Ausführung (spiegelhochglanz) Ra=0,3 µm. Alle produktberührten Teile sind spiegelhochglanzpoliert, auch bei der satinierten Version.
Diese Armatur verfügt über eine sehr geringe Anzahl von Bauteilen. Zu Reinigungszwecken kann sie schnell in ihre Einzelteile zerlegt werden. Bei der Klemmenausführung ist dafür kein Werkzeug erforderlich, während bei der geflanschten Ausführung die beiden Gehäusehälften mittels eines Imbusschlüssels demontiert werden müssen. Beim Einbau ist die Durchflußrichtung des Mediums und die Einbaulage beliebig. Die Absperrklappe ist sowohl per Hand zu betätigen (Abb. 1) als auch mit pneumatischen und elektrischen Antrieben ausrüstbar. Die Klappen dieses Bautyps sind wartungsfrei. Wartungsmaßnahmen sind bei einem ordnungsgemäßen Betrieb nicht erforderlich. Standardnennweiten sind DN100 bis DN300.
Verschiedene Anschlußmöglichkeiten, wie Anschlußflanschstücke oder Anschweißenden, runden das Ausrüstungsspektrum dieser Armatur ab. Um Tabletten, Pellets oder Dragees beschädigungsfrei abzusperren, wird ein Edelstahlkern mit Silikon ummantelt (Abb. 2). Nur der äußere Rand dieser Klappenscheibe ist mit Silikon „weich” ausgeführt. Damit verhindert diese Klappenscheibe beim Schließen den klassischen Tablettenbruch.
Einsatz im Kugelcoater
In einem typischen Anwendungsfall ist die Absperrklappe P011 in eine Multifunktionsanlage, dem Kugelcoater HKC-200-TJ, eingebaut. Hier handelt es sich um eine Klappe der Nennweite DN100 mit pneumatischem Drehantrieb EB 5 und Initiatoren (Abb. 3). Sie verfügt über zwei Anschlußstücke und zwei Klemmen, ist satiniert und hat eine Silikonmanschette, die den Konformitätsanforderungen der FDA entspricht. Die Befüllung des Kugelcoaters erfolgt vollautomatisch mittels einer SPS-Steuerung. Die Klappe nimmt speziell in dieser Anlage eine reine Auf-und-Zu-Funktion wahr. Sie kann aber auch zum Dosieren eingesetzt werden, sofern der pneumatische Antrieb mit einem Stellungsregler ausgerüstet wird. Die Kugelcoater werden als Laborversionen für Chargengröße von 0,5 bis 30l sowie als Produktionsanlagen für Chargengrößen von 50 bis 3000l gebaut. Ihr Hauptzweck ist das Trocknen von Schüttgütern, das Agglomerieren oder Sprühgranulieren von pulvrigen Substanzen und das Coating von Partikeln mit einem Durchmesser von 20µm bis 4 mm. Die Geräte werden in der pharmazeutischen, der chemischen und der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Ihr modularer Aufbau mit Qualitätsstufen bis zur Erfüllung von GMP- und FDA-Anforderungen ermöglicht hohe Flexibilität für verschiedene Produkte und Prozesse.
Im Kugelcoater kommen drei Schlüsseltechnologien zum Einsatz:
• Turbojet als Luftverteilboden mit vertikalen Luftaustrittspalten zur optimalen Fluidisierung der eingesetzten Feststoffe und zur optimalen Wärme- und Stoffübertragung im Mischgut,
• Dreistoffsprühdüsen, integriert in den Turbojetboden zur optimalen Verteilung der Sprühflüssigkeit und
• Dynamikfilter mit integrierter Reinigung der Filterzylinder.
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