Nachdem die Chemieunternehmen nach und nach ihre Fixkosten in den Griff bekommen haben, konzentrieren sie sich nun auf die variablen Kosten. Diese lassen sich jedoch nur dann reduzieren, wenn man am Verfahren und an den angrenzenden Bereichen ansetzt. Hierfür stehen zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung, angefangen bei der Prozeßsimulation bis hin zum Supply Chain Management.
Dr. Rolf Guth
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht von einer großen Firmenfusion die Rede ist. Davon bleibt auch die chemische Industrie nicht verschont. Viele Unternehmen sehen im Zusammenschluß mit dem ehemaligen Konkurrenten ihre einzige Chance, das globale Geschäft voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Während Firmenfusionen und die Eroberung neuer Märkte auf einer übergeordneten Ebene geschehen, versucht man auch auf der Produktionsebene, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Um die Effizienz zu erhöhen, nimmt man die Verfahren in der Anlage genauer unter die Lupe. Die Simulation und die anschließende Optimierung der Prozesse sind nur zwei der zur Verfügung stehenden Werkzeuge, um die Ausbeute oder Kapazität einer Anlage zu erhöhen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Logistikketten, also die Beziehungen zwischen Unternehmen, Zulieferern und Kunden zu optimieren. Ein Supply-Chain-Management-System steht hier dem Anwender zur Seite. Darüber hinaus gibt es mittlerweile sehr viel weitere Programme in der chemischen Industrie, die zur Erhöhung der Effizienz und zur Reduzierung der Kosten beitragen.
Integriertes System
Der Anwender steht häufig vor dem Problem, daß er zahlreiche Softwareprogramme verwenden und in seine bestehende Datenwelt integrieren muß. An diesem Punkt setzt Plantelligence an. Dieses Software- und Servicepaket bündelt unterschiedliche Anwendungen unter einem gemeinsamen Dach. Angeordnet ist Plantelligence unter den ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning), wie SAP oder Baan, und über den Feldsystemen, also klassischerweise über dem Prozeßleitsystem. Plantelligence transferiert jedoch nicht nur die Daten, sondern ist eine integrierte Software bzw. ein Informationssystem, das der Prozeßindustrie hilft, ihre Logistikkette zu optimieren und Verfahren, Prozeß sowie das Management zu verbessern.
Ein Smart Manufacturing System betrachtet das Unternehmen im Ganzen, hilft bei der Produktionsplanung und unterstützt das Management der gesamten Wertschöpfungskette. Das System begleitet ein Unternehmen während der gesamten Lebensdauer seiner Produktionsanlagen, angefangen bei der Prozeßentwicklung über die Planung der neuen Anlagen bzw. den Änderungen an bestehenden Anlagen, bis hin zum alltäglichen Betrieb eines Produktionsprozesses.
Im Gegensatz zu Supply-Chain-Management-Systemen, wie sie in Kombination mit ERP-Systemen angeboten werden, die von einer betriebswirtschaftlichen Ebene ihre Module nach unten in Richtung Prozeßebene erweitern, verfolgt Plantelligence den umgekehrten Weg. In das Informationssystem wurden auch typisch verfahrens- und regelungstechnische Anwendungen integriert. Mittlerweile gehören zum Beispiel B-JAC für die Planung von Wärmetauschern ebenso ins Programm wie DMCplus zur modellgestützten Regelung. Darüber hinaus wurde die Echtzeitdatenbank InfoPlus. 21 integriert, die als Drehscheibe sämtliche Prozeßinformationen verwaltet.
Damit wird Plantelligence zum wichtigen Part im unternehmensweiten Informationssystem, das auf ganz verschiedene Arten in das Prozeßgeschehen einwirkt.
Kein Schnittstellenproblem
Für viele Anwender sind heute bereits die unterschiedlichen Produkte, die ihm zur Verfügung stehen, kaum mehr zu verarbeiten. Unzählige Schnittstellen sind in langwierigen Aktionen aufeinander abzustimmen. Dagegen sind bei Plantelligence die Komponenten nicht nur zu der ERP-Ebene, sondern auch in der horizontalen Ebene zwischen den anderen Produkten des Anbieters integrierbar. Da Plantelligence plattformunabhängig arbeitet, lassen sich auch Daten aus der Prozeßleitebene einfach integrieren. Zu den bekannten Herstellern von Prozeßleitsystemen, wie Hartmann & Braun, Siemens, Honeywell, Foxboro oder Yokogawa, gibt es bereits enge „Software-Verbindungen“.
Aber es kommt noch ein anderer Aspekt zum Tragen. Gibt es ein gemeinsames Dach für alle Programme, die das Gesamtunternehmen betreffen, verkürzt dies die Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter erheblich.
Weitere Informationen cav-264
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Ob effizienter…
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