Wo immer im Lager oder in der Produktion Höhenunter-schiede zu bewältigen sind, bietet sich der Einsatz des automatisch arbeitenden Fördersystems an. Der rationelle Transport von Gütern und Produkten der Lebensmittelindustrie über mehrere Etagen wird unabhängig von der Verfügbarkeit des Bedienpersonals in diesen Ebenen gewährleistet.
Heinz Meyer
Das automatisch arbeitende Fördersystem besteht aus einem Vertikalförderer mit einer eingebauten, angetriebenen Rollenbahn sowie weiteren Rollenbahnen vor den Schachtzugängen des Senkrechtförderers. Die Rollenbahnen vor dem Senkrechtförderer dienen als Speicher-Rollenbahnen sowie als Aufgabe- und Abnahmestationen der zu transportierenden Güter, jeweils an der Stirnseite der äußeren Rollenbahn.
In jeder Etage werden Paletten auf der ersten Rollenbahn per Gabelhubwagen bereitgestellt bzw. entnommen. Eine mechanische Konturenkontrolle ist an allen Aufgabestationen installiert, zusätzlich kann eine elektronische Konturenkontrolle an den jeweiligen Haltestellen des Senkrechtförderers eingebaut werden.
Systembeschreibung
Der Senkrechtförderer ist für eine Tragfähigkeit von 1000 kg ausgelegt. Die Gesamtförderhöhe beträgt ca. 4500 mm und beinhaltet zwei Haltestellen mit vier Zugängen (Durchladung). Die Hub- und Senkbewegung erfolgt mittels zwei Einfachrollenketten 1¼0 gemäß DIN 8187, angetrieben über einen Drehstrom-Getriebemotor. Die Leistung des frequenzgeregelten Getriebemotors beträgt 11 kW, (Betriebsspannung 400 V(DC), Steuerspannung 230 V(AC) bei einer Hubgeschwindigkeit von max. 0,6 m/s. Der Fahrschacht ist als selbsttragender Stahlgerüstschacht mit Blechverkleidung (1,5 mm dick) ausgeführt. Die Fahrkorbführungen sind als Gleitführungen ausgebildet. Unter dem Fahrschacht darf sich kein begehbarer Raum befinden, da sonst eine Fangvorrichtung mit Geschwindigkeitsbegrenzer erforderlich ist. Der Senkrechtförderer unterliegt den EG-Maschinenrichtlinien und ist ausschließlich für den Gütertransport bestimmt. Eine Personenbeförderung ist verboten.
Die Rollenbahn im Senkrechtförderer ist für eine Tragfähigkeit von 1000 kg ausgelegt; die Gesamtlänge beträgt 1600 mm und die Nutzbreite 850 mm. Die Rollenbahn besteht aus einem geschweißten Rahmen mit Längsträgern und verbindenden Querträgern. Die Tragrollen sind zwischen den Längsträgern angeordnet und erhalten einseitig ein doppeltes Kettenhemd: zur Kraftübertragung untereinander und zum Antriebsmotor. Das Längsträgerprofil der Antriebsseite (Kettenseite) wird mit einer Blechabdeckung versehen, so daß ein geschlossener Kettenkasten entsteht.
Der Durchmesser der Tragrollen beträgt 60 mm, bei einer Rollenteilung von ca. 100 mm. Die Fördergeschwindigkeit von 12 m/min. wird über einen Getriebemotor 0,37 kW mit Sanftanlauf realisiert.
Die Transfer-Rollenbahnen sind ebenfalls für eine Tragfähigkeit von 1000 kg ausgelegt, die Gesamtlänge beträgt 1400 mm, die Nutzbreite 850 mm. Die technischen Daten entsprechen den technischen Daten der bereits beschriebenen Rollenbahn im Senkrechtförderer.
Die elektrische Installation der gesamten Anlage erfolgte nach den zur Zeit gültigen Vorschriften (VDE, VGB, etc.). Am Schaltschrank befindet sich ein Schlüsselschalter zum Vorwählen der Betriebsart; Hand- oder Automatikbetrieb. Grundsätzlich ist die Vorwahl einer Automatikfahrt nur möglich, wenn die Anlage komplett freigefahren ist, d. h. es darf sich keine Palette im System befinden. Die Betriebsart „Hand“ kann zu jeder Zeit über den Schlüsselschalter vorgewählt werden. Hierdurch wird das steckbare Handbediengerät (Totmann-Steuerung) in den einzelnen Geschossen in Bereitschaft geschaltet.
Das beschriebene System ist für jeden Einsatz in der Lebensmittelindustrie geeignet, da die Ausführung (V2a) je nach Bedarf auch in Ex-geschützten Bereichen, sowie Kühlhäusern möglich ist.
Das automatisch arbeitende Fördersystem zeichnet sich durch folgende Vorteile aus:
• das Personal für den Palettentransport verbleibt immer in einer Etage,
• durch Pufferkapazitäten stehen ständig
Paletten zur Abnahme bereit bzw. ein freier Aufgabeplatz zur Verfügung,
• mittels automatischer Arbeitsweise werden Paletten schnell und zuverlässig transportiert. Die Förderleistung kann den individuellen Kapazitätsanforderungen angepaßt werden,
• mit standardisierten Maschinen-Komponenten sind für Systempaletten niedrige Investitionskosten und kurze Lieferzeiten sichergestellt,
• das System gestattet die Anpassung an bauseitige Anforderungen, weitere Konfigurationen – oder auch die Bedienung zusätzlicher Etagen – sind möglich.
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