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Cross-Over-Konzept für Anuga FoodTec 2003

Prozessorientierter und branchenübergreifender Ansatz
Cross-Over-Konzept für Anuga FoodTec 2003

Vom 8. bis 11. April findet erneut die Anuga FoodTec in Köln statt. Die internationale Messe für Lebensmitteltechnologie konnte bereits 1996 und 2000 die Fachwelt mit ihrem prozessorientierten, rohstoffunabhängigen und branchenübergreifenden Ansatz überzeugen. Über den aktuellen Stand der Vorbereitungen und die Gesamtkonzeption der kommenden Veranstaltung sprachen wir mit Wolfgang Kranz, Mitglied der Geschäftsführung KölnMesse, und Dieter Haupt, Geschäftsführer und Projektleiter im Fachbereich Ausstellungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft.

dei: Herr Kranz, wie ist der aktuelle Stand der Vorbereitungen knapp ein halbes Jahr vor Beginn der Anuga FoodTec am 8. April 2003?

Kranz: Wir liegen im Plan und sind mit dem, was wir bislang erreicht haben, sehr zufrieden. Der aktuelle Anmeldestand deutet darauf hin, dass wir eine Beteiligung haben werden, die leicht über den Werten der Vorveranstaltung liegen wird. Auf der Anuga FoodTec 2000 waren es 1059 Aussteller aus 37 Ländern. Der Zuwachs wird schwerpunktmäßig aus dem Ausland kommen. Im Inland hat die Veranstaltung ja fast aus dem Stand heraus eine sehr gute Reputation und Akzeptanz erreicht.
dei: Welche Veränderungen an der Gesamtkonzeption gegenüber 2000 haben Sie vorgenommen?
Kranz: Die Ausrichtung der Anuga FoodTec 2003 basiert auf einem Cross-Over-Konzept mit den drei Ansätzen Cross Culture, Cross Technology und Cross Category.
Unter dem Begriff Cross Culture zusammengefasst, bemühen wir uns, die Veranstaltung noch stärker zu internationalisieren. Hierzu gehören umfassende Maßnahmen in Übersee, aber auch im europäischen Bereich, was die Besucher- und Aussteller-Werbung angeht. Es steht heute bereits fest, dass wir auf der kommenden Anuga FoodTec Gruppenbeteiligungen aus anderen Ländern haben werden. Hierzu zählen u.a. die USA, Finnland, Niederlande, Japan, Taiwan und wahrscheinlich auch Indien.
Im zweiten Ansatz, von uns Cross Technology bezeichnet, wollen wir noch konsequenter als in der Vergangenheit die Prozessorientierung hervorheben. Das heißt: Es geht darum, den Prozess der Lebensmittelherstellung unabhängig vom zu verarbeitenden Rohstoff am Stück darzustellen und nicht nur einzelne Bausteine davon.
Der dritte Ansatz Cross Category hat mit dem Anspruch zu tun, dass wir uns auf der Anwenderseite nicht auf eine Lebensmittelteilbranche konzentrieren, sondern sowohl die Molkereiwirtschaft als auch die Fleisch-, Geflügel- und Fischverarbeitende Industrie, Feinkost-, Suppen- und Soßenindustrie, Obst- und Gemüseverarbeitung, Fruchtsaft-industrie, Konservenindustrie usw. ansprechen wollen.
Der Besucher soll auf der Anuga FoodTec all das für sich finden, was er für sein Spezialgebiet braucht. Daneben soll er aber auch Verfahren entdecken, die in benachbarten Bereichen schon lange eingeführt sind und die er für seine Zwecke adaptieren kann.
dei: Wird sich die beschriebene Konzeption auch in einer Neugliederung der Hallen niederschlagen?
Kranz: Wir werden bei der Anuga FoodTec 2003 erstmals die Halle 9 mit dazu bekommen. Außerdem werden wir versuchen, Prozesstechnologie für flüssige und feste Produkte aufzuteilen. Das lässt sich nicht immer ganz konsequent durchhalten, aber von der Tendenz her wird man das schon erkennen. Prozesstechnologien für feste Produkte werden in Halle 14.1, für flüssige Produkte in Halle 10, Verpackungstechnologie nach wie vor in Halle 13.1 und 11.1 zu sehen sein.
In Halle 9 werden insbesondere Firmen ausstellen, die sich mit dem Thema Lebensmittelsicherheit beschäftigen. Auch die Lebensmittelanalytik und der Bereich Hygiene wird dort eine Rolle spielen. In Halle 12.2. werden Firmen ausstellen, die sich mit dem Bereich IT beschäftigen.
dei: Herr Haupt, wie läuft die Zusammenarbeit mit der KölnMesse und wo liegt der Schwerpunkt bei Ihrer Vorbereitung derzeit?
Haupt: Im Rahmen unserer Partnerschaft mit der KölnMesse ist die DLG verantwortlich für das fachliche Rahmenprogramm und den gesamten fachlichen Input. Wir sind mit den Vorbereitungen jetzt soweit, dass wir sagen können, das Rahmenprogramm steht. Es setzt sich aus verschiedenen Events zusammen. Hierzu gehören zunächst die Eröffnungsfeier der Anuga FoodTec und die DLG FoodTec-Foren. Ferner werden auch Foren von eigenständigen Institutionen und z.T. von Medien angeboten. Außerdem führen wir wiederum den European FoodTec-Award, einen Wettbewerb unter den Anuga FoodTec-Ausstellern, durch, bei dem Produktinnovationen ausgezeichnet werden. Eine neutrale Kommission wird die eingereichten Innovationsmeldungen begutachten und den Award verleihen.
dei: Können Sie über die Themen der Foren etwas genauere Auskunft geben?
Haupt: Ein erheblicher Anteil der FoodTec-Foren wird sich mit dem Thema Lebensmittelsicherheit beschäftigen. Weiterhin haben wir die Bereiche Hygiene und die Automatisierung in der Lebensmittelindustrie als Themenschwerpunkte. Umweltverfahrenstechnologien und Hitzeanwendungen in der Lebensmittelverarbeitung runden das Programm ab. Wir haben kompetente Partner für die Durchführung gewinnen können, darunter die European Hygienic Equipment Design Group, das Fraunhofer Institut, die Gesellschaft deutscher Lebensmitteltechnologen (GDL), das Institute of Food Technologists (IFT), IFIS Publishing, das Institut für Umweltverfahrenstechnik. Ich möchte nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass das Rahmenprogramm auch andere interessante und wichtige Veranstaltungen umfasst. Dazu gehören u.a. die 43. Internationale Fruchtsaft-Woche, die KIN-Tagung, das Zuckerwaren-Symposium.
dei: Sind die Foren für die Besucher der Anuga FoodTec kostenpflichtig?
Haupt: Hier haben wir eine kleine organisatorische Änderung eingeführt. Bei der letzten Anuga FoodTec 2000 wurden die Foren für die Teilnehmer kostenpflichtig angeboten, d.h. es war neben dem Eintrittspreis noch ein zusätzlicher Beitrag zu bezahlen. Für die kommende Anuga FoodTec haben wir zusammen mit der KölnMesse entschieden, keine Beiträge mehr zu erheben, d.h. die Teilnahme an den DLG-Foren ist für die Besucher kostenfrei und bietet somit einen Zusatznutzen. Aber: Veranstaltungen anderer Organisationen – beispielsweise des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik DIL – werden weiterhin kostenpflichtig sein.
dei: Der Bereich Food-Ingredients ist bei der Anuga FoodTec 2000 noch nicht so richtig erfolgreich gewesen. Welche Anstrengungen wollen Sie unternehmen, damit sich dies künftig ändert?
Kranz: Der Bereich Grund- und Zusatzstoffe ist für uns ein wichtiger Bereich, aber kein Kernbereich. Er rundet das Technologieangebot ab. Im Jahr 2000 haben wir eine Konzentration der Aussteller in diesem Bereich vorgenommen, d.h. wir haben versucht, eine Messe in der Messe zu veranstalten. Das Konzept ist in der Form nicht angenommen worden. Wir glauben aber nach wie vor, dass die Prozesshilfsstoffe zur Technologie dazu gehören und auch von den Besuchern aus dem Bereich der Nahrungsmittelindustrie nachgefragt werden. Wir werden deshalb 2003 den Weg der Dezentralisierung gehen und die Prozesshilfsstoffe dort ansiedeln, wo sie im jeweiligen Prozess gebraucht werden.
dei: Wollen Sie mit der Anuga FoodTec neben der Lebensmittelindustrie auch andere Branchen wie beispielsweise die pharmazeutische und chemische Industrie ansprechen?
Kranz: Die Nahrungsmittelindustrie, die zur Anuga und zur Internationalen Süßwaren-Messe ihre Produkte an den Handel verkauft, braucht selbst eine Plattform, um sich über die zur Herstellung dieser Produkte erforderlichen Technologien zu informieren. Das soll die Anuga FoodTec sein. Dass es da Grenzgänger, beispielsweise aus der Pharmaindustrie, gibt, die über den eigenen Tellerrand hinausschauen, ist eine klare Sache. Wir wollen aber von dem klaren Fokus auf die industriellen Hersteller von Nahrungsmitteln nicht ablassen.
dei: Welche aktuellen Trends werden sich Ihrer Meinung nach auf der kommenden Anuga FoodTec am deutlichsten widerspiegeln?
Haupt: Aus heutiger Sicht kristallisieren sich zwei große Trends heraus: Zum einen wird sich die Prozess- und Automatisierungstechnik deutlich hervorheben und sicherlich großen Zuspruch finden, da gerade in diesem Bereich mit erheblichen Innovationen zu rechnen ist, die dazu führen, die Produktionskosten zu senken, um damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu steigern. Zum anderen werden die Themen Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit der Produkte eine herausragende Rolle spielen.
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