Auf der Fi Europe 2013 hat Kampffmeyer Food Innovation Gecko Ultra präsentiert. Welche Vorteile der Clean-Label-Saatenkleber den Anwendern bietet, erläutert Kai Wörzler, der zuständige Produktmanager des Unternehmens, im Gespräch mit dei.
dei: Herr Wörzler, was ist ein Saatenkleber?
Kai Wörzler: Er fixiert Körner, Saaten oder sonstige Dekore auf der Gebäckoberfläche. Die bislang gängigste Methode ist die Verwendung von Wasser, um Teiglinge zu benetzen, bevor Kürbiskerne oder Ähnliches aufgetragen werden. Das zeigt jedoch nur mäßigen Erfolg, wie ein Blick in viele Brötchentüten zeigt. Da liegen mehr Körner in der Tüte als auf der Backware haften. Vor diesem Hintergrund hat Kampffmeyer Food Innovation den Saaten-kleber Gecko Ultra entwickelt.
dei: Welche Vorteile bietet Gecko Ultra?
Wörzler: Das lässt sich am besten an einem Beispiel erklären. Bei der industriellen Herstellung von Kürbiskernbrötchen verlieren die Teiglinge auf dem Weg zum Ofen einen Teil ihrer Kürbiskerne. Gleiches passiert durch Reibung und Erschütterungen beim Verpacken der gebackenen Brötchen. Nach einer Behandlung mit Gecko Ultra überstehen die Teiglinge die mechanischen Belastungen vor und nach dem Ofen fast unbeschadet. Manche Unternehmen bestreuen die Teiglinge zweimal vor dem Backen, um ein ansprechendes Produkt garantieren zu können – auch das ist dank Gecko Ultra nicht mehr notwendig. Des Weiteren reduziert sich der Reinigungs- und Wartungsaufwand. Und: Die Backwaren sehen einfach schöner aus.
dei: Wie viel Entwicklungsarbeit steckt hinter Gecko Ultra?
Wörzler: Bei der Entwicklung des Saatenklebers waren vielfältige Anforderungen zu berücksichtigen. Es sollte ein Clean-Label-Produkt sein, das optimale Adhäsionseigenschaften aufweist und zudem einfach und für alle gängigen Verarbeitungstechnologien anwendbar ist. Eine weitere Herausforderung war, die Saatenkleber-Suspension über eine möglichst lange Verarbeitungszeit homogen zu halten.
dei: Müssen die Anwender von Gecko Ultra im Vorfeld ihre Anlagen umrüsten?
Wörzler: Eigentlich nicht. In der Regel verfügen Großbäckereien über die notwendige Ausstattung. Eventuell ist bei Walzensystemen ein Anpassung der Viskosität des Klebers notwendig. Bei kleinindustriellen Anlagen wie sie beispielsweise bei Bäckereiketten mit mehreren Filialen zu finden sind, kann es vorkommen, dass das Equipment aufgerüstet werden muss. Hierfür kooperieren wir mit Technologieherstellern. Bei Bedarf besuchen wir den Kunden gemeinsam vor Ort. Dort werden die Voraussetzungen analysiert, um darauf basierend, individuelle, einfach umzusetzende Lösungen zu erarbeiten.
dei: Für welche Dekorarten lässt sich der Saatenkleber nutzen?
Wörzler: Vor allem für Kürbis- und Sonnenblumenkerne. Diese relativ teuren Rohstoffe haften aufgrund ihrer Größe und leicht gewölbten Oberfläche nur unzureichend auf den Teiglingen – anders als es beispielsweise bei Mohn oder Sesam der Fall ist.
prozesstechnik-online.de/dei0314430
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