Den Kühlprozess stets im Griff

Dipl.-Ing. Manfred Radtke, Dipl.-Ing. Sören Rose

Die Prozessdatenvisualisierung inMOVE dient zur Anzeige und Eingabe von Steuerungsdaten innerhalb von HTML-Seiten. Zur Darstellung der Steuerungsdaten ermöglicht die Komponentenbibliothek von inMOVE, in der u.a. Komponenten wie Füllstandsanzeigen, Leuchten, Ventile oder Slider enthalten sind, die einfache und schnelle Erstellung von HTML-Seiten. Diese Komponenten können neben den Standardelementen in HTML-Seiten eingefügt werden. Sie sind vorgefertigte Anzeigen für Anlagenteile und müssen nach dem Einfügen nur noch an den jeweiligen Datenpunkt angebunden und beliebig konfiguriert werden. Im Gegensatz zu monolithischen, standortgebundenen Lösungen nutzt inMOVE die Möglichkeiten zur verteilten Darstellung und zentralen Administration, die eine moderne Inter-/Intranetumgebung heute in praktisch jedem Unternehmen bereitstellt. Hierdurch besteht die Möglichkeit, Prozessdaten über das Firmennetzwerk überall einzusehen und zu steuern. Zur Darstellung genügt der MS Internet Explorer.

Das inMOVE-Visualisierungssystem bietet alle Funktionen einer klassischen Prozessvisualisierung wie Alarme, Meldungen, Historien, Trendanalysen usw. Die Alarm- und Meldfunktionalität von inMOVE unterstützt die zielgenaue Benachrichtigung von Bedienern. Alarme werden an alle Clients weitergegeben, für die die Meldung von Interesse ist. Kriterien wie Zeit, Priorität oder eine selbstdefinierte Kennung garantieren Flexibilität bei der Sortierung und Sichtung. Eine Einstufung in Alarme, Meldungen oder Informationen ermöglicht zusätzlich eine optische Differenzierung der Anzeige. Die Quittierung von Alarmen kann für bestimmte Benutzer erlaubt bzw. aber auch gesperrt werden. Jede quittierte Meldung wird in ein Archiv aufgenommen und kann später über eine HTML-basierte Ansicht ausgewertet werden. Um Anlagenschäden durch unautorisierte Zugriffe zu schützen, ist in inMOVE eine Benutzerverwaltung vorgesehen. Möglichkeiten des Zugriffes auf die Anlage werden durch die differenzierte Zuweisung von Userlevels – entweder speziell für einen Benutzer oder für eine gesamte Arbeitsgruppe – festgelegt. Eine optional zuschaltbare Benutzerüberwachung kann zudem noch alle Eingaben von Benutzern aufnehmen und zur Auswertung bereitstellen.

In Verbindung mit einem Hochleistungskühltunnel ermöglicht inMOVE durch ausgeklügelte Regelalgorithmen eine optimale und energieeffiziente Kühlung der Milchprodukte. Entscheidend ist dabei die Erfassung der Palettendaten. Die Anzahl der Palettenplätze im Tunnel wird durch verschiedene Kenngrößen (wie die zu entziehende Wärmemenge, das Kältemedium, die Abkühlcharakteristik, der Palettendurchsatz pro Stunde usw.) bestimmt. Um charakteristische Daten zu jeder Palette an die Anlagensteuerung übergeben zu können, erfassen SPS-Systeme die Palettendaten ab den Palettierern. Über die OPC-Schnittsstelle sind beliebige Prozessdatenquellen abrufbar. Am Ende des Kühlprozesses steht ein kompletter Datensatz zu jeder Palette zur Verfügung, der beispielsweise an die Betriebsdatenerfassung oder die Materialwirtschaft weitergeleitet werden kann.

Auf diese Weise überwacht inMOVE lückenlos den Weg jeder einzelnen Palette während des gesamten Kühlprozesses. Da von jedem Rechner im Netzwerk auf das Visualisierungssystem zugegriffen werden kann, lässt sich der Prozess von einem beliebigen Standort aus überwachen. Mit Hilfe des flexiblen Regelwerks sind Alarme auslösbar, wenn vorher definierte kritische Parameter überschritten werden. Die Historien können herangezogen werden, um vorangegangene Kühlprozesse zu kontrollieren und die Anlagenleistung fortlaufend zu optimieren.