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Durchgängige Datenkonsistenz

Eine Herausforderung für das Engineering
Durchgängige Datenkonsistenz

Trotz der jüngsten Fortschritte in punkto kollaborativer Zusammenarbeit, Projektintegration und Life-Cycle-Anlagenmanagement zeigt sich in einer Branchenuntersuchung bei mehreren Chemieunternehmen eine Reihe immer wieder auftretender Problemkreise, die sich negativ auf die Produktivität im Engineering und im Betrieb auswirken. Engineeringdienstleister und Anlagenbetreiber tun sich schwer, hier den richtigen Dreh zu finden. Die im Folgenden herausgestellten Fragen bieten jedoch sinnvolle Ansatzpunkte.

Projektbezogene Dokumente bilden die Grundlage für den Informationsfluss in einem Engineeringprojekt in der Chemie, wobei in einem durchschnittlichen Projekt das Dokumentationsmanagement 25% der Engineeringkosten bzw. 10% der Gesamtprojektkosten ausmacht. Das liegt zum Großteil an der ineffektiven Kontrolle und Verwaltung projektbezogener Dokumente. Schätzungen gehen davon aus, dass die Kosten für das Dokumentenmanagement um 80% höher sind als nötig – das entspricht rund 6,5 Mio. US$ bei einem 400-Mio.-US$-Projekt. Hierfür gibt es einige Gründe. So stehen dem Projektpersonal häufig korrekte, aktuelle Dokumente nicht auf Abruf zur Verfügung. Im Durchschnitt verbringen Chemieingenieure etwa 50% ihrer Zeit damit, nach den richtigen Dokumenten zu suchen, was darüber hinaus zu einem unkontrollierten Kopienmanagement führt. Das Designumfeld stellt sich dynamisch dar und ist mit großen Datenmengen und zahlreichen Prüfphasen verbunden, was im Gegenzug ein mangelhaftes Änderungsmanagement mit sich bringt. Informationsengpässe können zu einer ineffizienten Statusverfolgung führen. Verzögerungen, die sich aus der Unfähigkeit ergeben, den Fortschritt eines Projekts nachzuverfolgen, können schließlich in Terminüberziehungen münden.

Jeder dieser Faktoren trägt zu den Gesamtkosten eines Projekts bei. Eine mögliche Form der Reaktion auf dieses Problem wäre, die Organisation darauf hin auszurichten, dass alle Projektbeteiligten Zugriff auf die exakten, aktuell verfügbaren Informationen erhalten – wann, wo und wie sie diese benötigen – und dabei gleichzeitig ein System zur Kontrolle und Verteilung der Projektdokumente nutzen, um die Kontrolle über die gesamte Projektdokumentation zu bewahren.
Informations-Management-system
SmartPlant Foundation von Intergraph ist ein integriertes Informations-Managementsystem, das genau diesen Ansatz verfolgt. Im Ergebnis werden die Projektkosten gesenkt wie auch sichergestellt, dass akkurate Informationen zum aktuellen Projektstatus allen Mitgliedern des erweiterten Projektteams zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Der Einsatz des Systems gestattet auch eine engere Integration der Projekt-Supply-Chain durch ein besseres Management der Zuliefererinformationen ebenso wie durch die Förderung eines kooperativen Engineerings durch gemeinsam genutzte Informationen und die Wiederverwendung von Entwürfen aufgrund des schnelleren Zugriffs auf frühere Pläne und deren bessere Auffindbarkeit.
Genaue Equipmentdaten
Auf genaue Equipmentdaten zugreifen, sie pflegen und schließlich weitergeben zu können, ist entscheidend für den Erfolg eines Projekts – vom Front-End-Design bis zur abschließenden Informationsübergabe an den Anlagenbetreiber. Sowohl für das nachfolgende Konstruktionsteam wie auch bei der Projektübergabe sind Engineering-datenblätter und damit ein effektives Datenblattmanagement von Projektanfang bis -ende von zentraler Bedeutung. Im heutigen EPC-Umfeld exakte Equipment-daten zu gewährleisten, ist jedoch leichter gesagt als getan. Aus der Branche verlautet, dass Probleme in Verbindung mit dem Datenblattmanagement unter anderem eine geringe Datenqualität, unkontrollierten Datenbesitz, ineffektives Änderungsmanagement und Revisionskontrolle sowie eine inkonsistente Methodik für die Referenzierung von Equipment zwischen den verschiedenen Disziplinen während des gesamten Anlagenlebenszyklus umfassen.
Datenblätter sind typischerweise während der Detaillierungsphase zahlreichen Revisionen unterworfen – aufgrund von Kundenänderungen, Prozessmodifikationen oder Spezifikationsveränderungen. Sie sind dynamisch und häufig Disziplin übergreifend. Datenintegrität kann jedoch durch die Implementierung einer effektiven Datenblattmanagement-Strategie sichergestellt werden, die durch ein Anlageninformationssystem wie SmartPlant Foundation unterstützt wird. So wird der Revisionsstatus verfolgt und eine einzige Datenquelle mit klar definierten Urheberverhältnissen geschaffen – mit anderen Worten: eine einheitliche Quelle für die Speicherung von Anlagendaten, den Datenzugriff und die Datenpflege. Zugangskontrolle und Datenabgleich sollten unbedingt eingerichtet werden, um die Urheberschaft zu verwalten und Konsistenz über Projektdisziplinen zu gewährleisten.
Bessere Grundlagen für den Anlagenbau
Der Bau einer Anlage selbst verursacht 75 bis 80% der Gesamtausgaben im Anlagenlebenszyklus. Terminverzögerungen erhöhen die Projektkosten und die Time-to-Market für den Anlagenbetreiber. Aus diesem Grund ist die Reduktion des Risikos von Terminüberschreitungen ein elementares Anliegen von Anlagenbauern.
Um ihre Arbeit effektiver zu erledigen, benötigen Anlagenbauer daher einen einheitlicheren und konsistenten Weg, um unterschiedliche Informationen darzustellen. Hierzu können Equipment-, Instrumente- und Baukonstruktionsdaten und deren Beziehung zum jeweiligen Projektstrukturplan in einer Datenbank vereinigt werden. Diese dient dann als Rahmen für die Integration mit anderen Datenquellen, wie z. B. das Materialmanagement. Andere Datenbanken, die am Projekt beteiligte Engineering- oder Bauunternehmen nutzen, können dann in diese Struktur eingebunden werden.
Übergabekosten
Ebenfalls ein beständiges Problem sind Übergabekosten. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen kritischen Bereich, da die gesamte Effizienz, Produktivität und der Erfolg des Anlagenbetriebs von der Genauigkeit, Qualität und Integrität der fertigen Anlageninformationen zum Zeitpunkt der Datenübergabe abhängen.
Die Untersuchung zeigt, dass die Kosten für die Übergabe (im Schnitt 8 Mio. US$ bei einem 400-Mio.-US$-Projekt) bis zu 60% höher als nötig sind. Die tatsächlichen Kosten aufgrund dürftiger Übergabeverfahren sind jedoch noch um einiges höher zu bewerten, betreffen sie doch den gesamten Anlagenlebenszyklus von der Übergabe über den Anlagenbetrieb und die Wartung und darüber hinaus. Ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Intergraphs SmartPlant Foundation ist Statoil, die norwegische Öl- und Gasgesellschaft, wo allein bei der Übergabe mehr als die Hälfte der Kosten eingespart wurden. Weitere Vorteile ergaben sich u. a. bei der Komprimierung der Zeitpläne, der Lieferung konsistenter und wiederverwendbarer Daten und die Integration der Supply Chain. Die Einführung einer Übergabepolitik, die auf optimalen Verfahren basiert und die unterstützt wird durch Systeme, die richtige Daten im richtigen Format zur richtigen Zeit liefern, sind somit ein Muss in der Industrie.
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