Entwicklungen in der Durchflussmesstechnik

Danfoss bietet neben den magnetisch-induktiven Durchflussmessern und den Ultraschalldurchflussmessern seit einiger Zeit auch Sys-teme nach dem Coriolis-Messprinzip an. Wo sehen Sie die spezifischen Einsatzvorteile der einzelnen Technologien?

Jens N. Gøbel: Die Ultraschall-Technologie besitzt eine weite Verbreitung innerhalb der Fernwärmeindustrie und der Wasserversorgung. Hier ist das Ultraschall-Prinzip besonders bei Nennweiten größer DN 600 konkurrenzfähig. Auch die Tatsache, dass sich Ultraschall-Signalwandler auf ein existierendes Rohr nachmontieren lassen, hat zur Verbreitung der Technologie erheblich beigetragen.

Die magnetisch-induktive Technologie ist in der Nahrungsmittelindustrie und Prozessindustrie besonders dort von Interesse, wo große Genauigkeit, im Idealfall besser als 0,25%, erforderlich ist.

Das Coriolis-Messprinzip ist für Anwendungen, bei denen große Genauigkeit ohne Rücksicht auf die Prozessverhältnisse notwendig ist, interessant. Das Messsystem misst direkt in Kilogramm. Dadurch lassen sich Konversionsfehler vermeiden.

Wie sehen Sie die weitere Marktentwicklung bei Coriolis-Durchflussmessern?

Jens N. Gøbel: Alle Branchen wünschen vor allem eine vereinfachte und optimierte Instrumentierung der Prozessanlagen. Diese Anforderungen erfüllen die Coriolis-Messsysteme in idealer Weise, da sie die Messung von mehreren physischen Größen wie Masse, Volumen, Temperatur und Dichte ermöglichen. Auch die chemische Industrie und die Lebensmittel-industrie haben diese Vorteile erkannt und ersetzen heute teilweise herkömmliche MID-Systeme aufgrund der Multiparameter-Funktionalität mit der Coriolis-Technologie.

Sie heben beim Massflo Mass 6000 insbesondere die verbesserte Step-Res-ponse, eine höhere Störfestigkeit und

größere Modularität hervor. Können Sie in wenigen Worten erklären, wie Sie diese Leistungsmerkmale erreicht haben?

Jens N. Gøbel: Die Step-Response zu verbessern war die größte Herausforderung, die zu bewältigen war. Wir haben sie u.a. durch den Einsatz der ASIC-Technologie erreicht. Statt herrkömmliche Mikroprozessortechnologie zu verwenden, konstruierten wir unseren eigenen Coriolis-Chip. Der ASIC ist mit einem Strom- und Frequenz-/Impulsausgang versorgt, so dass das Signal ohne Verzögerung zur Verfügung steht.

Wie präsentieren Sie sich auf der Achema und was erwarten Sie von dieser Ausstellung?

Jens N. Gøbel: Danfoss möchte die Achema 2000 besonders für die Darstellung der USMII-Plattform nutzen. Diese Plattform offeriert der Industrie neue Möglichkeiten einer flexiblen und wirtschaftlichen Konfiguration von Durchflussmessern. Das USMII-Konzept ermöglicht die Ausrüstung eines beliebigen Danfoss-Durchflussmessers mit jedem Bus nach Wunsch.

Welche technologischen Entwicklungen erwarten Sie zukünftig im Bereich der Durchflussmesstechnik?

Jens N. Gøbel: Bedeutende Bereiche für die weitere Entwicklung sind insbesondere Benutzerfreundlichkeit und Messfunktionalität. Es muss künftig möglich sein, mit Hilfe einer standardisierten Benutzeroberfläche mit dem Durchflussmesser zu kommunizieren. Neue Werkzeuge wie Laptops und Palmtops werden das lokale Display ersetzen und neue Möglichkeiten innerhalb Datenaustausch und Parametrierung öffnen.