Ein holländisches Unternehmen hat eine Abfüllmaschine für so genannte ESL-Produkte entwickelt. Dazu zählen beispielsweise verschiedene Milchprodukte mit einer Haltbarkeit von bis zu 30 Tagen. Die Maschine in ultrahygienischer Ausführung ist modular aufgebaut und lässt sich so bequem an die unterschiedlichen Anwenderbedürfnisse anpassen.
Lebensmittel mit verlängerter Haltbarkeit, so genannte ESL-Produkte (Extended Shelf Life), sind fester Bestandteil des Warenangebots in jedem Supermarkt. Dazu zählen beispielsweise verschiedene Milchprodukte, deren Haltbarkeit bis zu 30 Tagen betragen kann. Ein holländisches Unternehmen hat für ESL-Produkte, sie verlangen spezielle Verpackungskonzepte, eine Füllmaschine entwickelt. In Abhängigkeit von den Wünschen des Anwenders ist die modular aufgebaute Maschine in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Für Produkte mit einer langen Haltbarkeit (ESL) gibt es sie in einer ultrahygienischen Ausführung. Gleichwohl steht die Füllmaschine auch in einer vereinfachten Ausführung für tagfrische Produkte zur Verfügung, d.h. nicht notwendige, spezifische Module fehlen. Bei der Entwicklung der Füllmaschine wurden die Richtlinien der European Hygienic Equipment Design Group (EHEDG) und der CEN berücksichtigt.
Kleiner kritischer Raum
Die Füllmaschine ist in drei Bereiche aufgeteilt: den Produktkontakt-Teil, den Spritzbereich und den geschützten Bereich. Besondere Aufmerksamkeit soll hier dem Spritzbereich geschenkt werden. Die Flächen in diesem Bereich sollten nicht mit dem Produkt in Berührung kommen. In der betrieblichen Praxis lässt sich aber aufgrund von Aerosol- oder Kondensatbildung ein Kontakt mit dem Produkt nicht sicher ausschließen. Der hygienische Entwurf dieses Bereichs und dessen gute Abgrenzung in der Füllmaschine sind somit von entscheidender Bedeutung. Der Spritzbereich der Füllmaschine ist so gestaltet, dass sich keine Produktrückstände ansammeln können. Er ist gut zugänglich, erlaubt eine umstandslose visuelle Inspektion und kann problemlos gereinigt werden. Für diesen Bereich wurde eine automatische Reinigungseinrichtung, auf Basis eines speziellen Gel/Schaumstoff-Systems, entwickelt.
Kernstück der Maschine ist das Delphin-Füllventil. Es ermöglicht kurze Füllzeiten bei minimaler Schaumbildung und geringer mechanischer Belastung des Produkts. Die konvexe/konkave Kontur des Ventilgehäuses und des Füllventils gewährleistet eine stabile, niedrig turbulente, unidirektionelle Strömung (beide Geschwindigkeitsvektoren in gleicher Richtung) mit einem flachen Ausströmprofil. Außerdem minimiert das flache Ausströmprofil die Schlagkraft des abzufüllenden Mediums auf den Flaschenboden und auf die Flüssigkeitsoberfläche. Zudem beugt die „gestufte“ Kontur des Füllventils der Tropfenbildung vor.
Außerdem verfügt die Füllmaschine über eine spezielle Verschließer-Einrichtung, die räumlich von dem Spritzbereich sowie den geschützten und produktberührten Bereichen getrennt ist. Darüber hinaus sind die Verschließer jetzt mit servogesteuerten Köpfen bestückt. Mit Hilfe einer Prüfroutine, die sowohl das Drehmoment als auch die Umdrehungen erfasst, lässt sich die ordnungsgemäße Anbringung des Verschlusses sicherstellen.
Der produktberührte Bereich der Füllmaschine ist hygienisch ausgeführt und standardmäßig mit einer automatischen CIP-Einrichtung ausgestattet. Auf Wunsch kann die Anlage auch mit einer automatischen SIP-Einrichtung ausgerüstet werden.
Menügeführte Bedienung
Ein wesentlicher Aspekt bei der Entwicklung der Füllmaschine war ihre einfache Bedienbarkeit. Hierfür steht ein als Tafel ausgeführtes Bedienerterminal zur Verfügung, das mit einer windows-basierten Software ausgestattet ist. Sie führt den Bediener menügesteuert durch die einzelnen Programmmodule. Eine Kommunikation mit anderen Systemen, beispielsweise mit Anlagenmanagement- oder Reinigungsmanagementsystemen, ist möglich.
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