Ende September fand die fünfte gemeinsame Jahrestagung des VDI-GVC und der Dechema im Verbund mit der 24. Dechema-Jahrestagung der Biotechnologen in den Rhein-Main-Hallen Wiesbaden statt. „Rohstoffe, Chemie und Energie – Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen“ war das Generalthema der diesjährigen Veranstaltung, deren Bedeutung für die Chemische Technik, das Chemieingenieurwesen und die industrielle Biotechnologie die weit über 1000 Teilnehmer aus Industrie, Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen widerspiegeln. In 30 Übersichts- und Tandemvorträgen, 220 Fachvorträgen und über 200 Postern wurden neueste Entwicklungen aus der Reaktionstechnik, Fluidverfahrenstechnik, Materialtechnik bis hin zur Produktverantwortung vorgestellt. Sogenannte Fokusthemen erläuterten den branchen- und bereichsübergreifenden Einsatz der chemischen Verfahrenstechnik und stellten ihn anhand von Praxisbeispielen dar. Neben der Nutzung nachwachsender Rohstoffe, der industriellen Wasserbereitstellung und -nutzung und der Ernährung kam hier der Prozessintensivierung besondere Bedeutung zu. Der Vorsitzende der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen, Professor Dr.-Ing. Norbert Schadler, stellte auf der anlässlich der Jahrestagung veranstalteten Pressekonferenz intensivierte Prozesse mit gesteigertem Nutzungsgrad als wesentliches Entwicklungsziel heraus. Es gäbe bereits viele neue Technologien, die effektiveres Produzieren ermöglichen und damit die Umwelt schonen. Auch seien nachhaltige Synthesewege zur Reduzierung von Nebenprodukten gefordert.
Dr. Alfred Oberholz, Vorsitzender der Dechema e.V. und stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Degussa AG, bescheinigte dem Forschungsstandort Deutschland in den genannten Bereichen eine aussichtsreiche Zukunft: „Mit der Community der Dechema und der GVC an den Schnittstellen von unterschiedlichen Fachgebieten haben wir die Chance, neue Ideen, Technologien und Produkte zu generieren, die die Grundlage für zahlreiche neue Entwicklungen auch in anderen Branchen liefern. Exzellente Beispiele hierfür sind die Automobilindustrie, die Lebensmittel- und die Pharmaindustrie, aber auch die Wasser- und Abwassertechnik. Gerade aktuelle Themen wie nachwachsende Rohstoffe, Biokraftstoffe oder Bioraffinerie bedürfen gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen aus der industriellen Biotechnologie und der chemischen Verfahrenstechnik.“ Als Beispiele für Synergien, die sich an den Schnittstellen ergeben, hob er die ionischen Flüssigkeiten hervor. In Kombination mit Biokatalysatoren ermöglichten sie Ansätze für die Produktionsverfahren der Zukunft. Es gäbe auch Vertreter, die Holz auflösen. „Gelänge es nun, dieses aufgelöste Holz enzymatisch zu verzuckern,“ wagte Oberholz einen Ausblick, „so könnte das die Grundlage zur Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation sein.“
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