Das Heidelberger Technology Center (HTC) der HeidelbergCement Group in Leimen organisiert und verwaltet seine Prüfaufträge und -ergebnisse mit einer LIMS-Lösung. Moderne, computerunterstützte Laboranalytik und Prüftechnik ermöglichen es, komplexe Aufgabenstellungen von der Analyse bis hin zu aufwändigen betriebs- und anwendungstechnischen Versuchen zu bearbeiten.
Wim Smet
Die Anwendung von Zementen und Bindemittelsystemen setzt eine gleichbleibend hohe Qualität aller Produkte voraus. Die Qualität wird entscheidend durch den Herstellprozess bestimmt. Auf der Basis vertiefter Fachkompetenz in den Bereichen Analytik, Mineralogie und Zementchemie unterstützt das HTC die Zementwerke von HeidelbergCement bei der Herstellung, Produktentwicklung und Qualitätssicherung. Dr. Klaus Hormann, Projektleiter im HTC in Leimen, stützt sich hierbei auf Collier-Module aus dem LIMS-System von Mettler Toledo. Es sind im Wesentlichen das Modul SOM (Sample Order Management) und die Verwaltungsmodule Basis und LIMS. „Mit den Collier-Modulen SOM, Basis und LIMS haben wir unsere bisherige selbstgestrickte Datenverwaltung in Access abgelöst“, so Dr. Hormann, „einheitliche Arbeitsvorgänge auf Basis einer gemeinsamen Anwendungssoftware erleichtern und beschleunigen jetzt die Auftragsabwicklung und Ergebnisverwaltung im Heidelberger Technology Center.“
Kaskadierte Prüfaufträge
Das HTC tritt als Dienstleistungsunternehmen für alle technologischen Aspekte der Zementherstellung, von der Anlagenplanung und Rohstoffgewinnung bis zur Produktentwicklung und Anwendung (Qualitätsuntersuchungen), auf. Konzerninterne Partner schalten das HTC ein, um einen hohen Mehrwert bei der Bearbeitung komplexer oder kapitalintensiver Projekte zu erreichen. Das Analytic Center ist innerhalb des HTC unter anderem für die Durchführung von Laborprüfungen, Forschungs- und Entwicklungsaufgaben und die Entwicklung neuer Prüfverfahren zuständig und nimmt die Aufträge entgegen.
Sollen zum Beispiel Zementproben auf Schwermetalle oder Mörteleigenschaften geprüft werden, kommt das SOM-Modul zum Einsatz: Der Auftrag wird mit allen relevanten Daten angelegt und die entsprechenden Analysen der Materialprobe zugeordnet. Ein Prüfauftrag mit entsprechendem Laufschein für die beteiligten Labore wird generiert. Dabei kann der Prüfauftrag aus einer Probe mit n-Analysen, aus einer Analyse an m-Proben oder aus m-Proben mit n-Analysen bestehen. Ganz komplex wird es, wenn das SOM sogenannte zeitversetzte kaskadierte Prüfaufträge verwaltet: einem Hauptauftrag werden mehrere Unteraufträge zugeordnet, die zu verschiedenen Zeitpunkten abgearbeitet werden müssen. „Für das LIMS kein Problem“, so Werner Wirth, Mettler-Toledo-Projektleiter der HTC-LIMS-Lösung, „es ruft die unterschiedlichsten Daten auf und erzeugt Prüfaufträge mit den Zeitintervallen, die aufgrund unterschiedlicher Bedingungen notwendig werden. Im LIMS-Modul werden die Ergebnisse dieser Qualitätsuntersuchungen protokolliert und dem Prüfauftrag zugeordnet.“
Nach Abschluss der Laborarbeiten werden die erhaltenen Ergebnisse von den Laboranten mittels LIMS-Modul an das System übergeben. Darüber hinaus ist die Collier-Software auch in der Lage, per Download über Ethernet-Schnittstellen Ergebnisse direkt von Laborgeräten (RFA, CILAS etc.) in das LIMS-Modul einzupflegen. Laufend wird der aktuelle Bearbeitungsstatus ermittelt und an das SOM übergeben. Sind einem Auftrag mehrere Unteraufträge zugeordnet, wird der Status aus allen Aufträgen ermittelt und im SOM eingetragen. Dies ermöglicht es der Laborleitung und den Projektleitern des HTC, sich bei Bedarf über den jeweils aktuellen Stand der Untersuchungen zu informieren.
Unkomplizierte Integration
Die Dokumentation der Qualitätsdaten aus dem Labor ist ein wichtiger Bestandteil zur Steuerung des täglichen Produktionsablaufs. Die Verwendung von am Markt erhältlichen Tabellenkalkulationsprogrammen und Textverarbeitungen bringt meistens nicht genügend Vorteile gegenüber der herkömmlichen Dokumentation. Mit Collier-LIMS ist es leicht möglich, aufgrund bereits in EDV-Form vorhandener Materialdaten schnell ein laufendes EDV-gestütztes Labor-Informations- und Managementsystem aufzubauen. Die Integration dieser Anwendung in eine bestehende EDV-Landschaft ist durch standardisierte Schnittstellen schnell und unkompliziert. Der Anschluss von Analysegeräten und die anschließende Datenübernahme in das System ist ohne Schwierigkeiten möglich. Umfangreiche Recherche- und Auswertungsmöglichkeiten sind bereits im Programmstandard enthalten. Diese können durch die Anwendung von geeigneten Windows-Programmen leicht erweitert werden.
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