Das Gehirn von Delfinen ist dem von Menschen weitaus ähnlicher als bisher angenommen. Lori Marino von der Emory University in Atlanta, eine Spezialistin für die Neuroanatomie der Meeressäuger, hat die graue Masse der Gehirne von drei Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) untersucht. Die US-Wissenschaftlerin fand heraus: Die Tümmler besitzen zwar gemessen an ihrer Größe etwas weniger Hirnmasse als der Mensch, dafür ist ihr Denkorgan aber viel stärker gefaltet und hat eine größere Oberfläche, was laut Marino die mangelnde Masse aufwiegen könnte. Die Faltung betrifft vor allem den Neocortex. Diese Hirnstruktur steuert komplizierte Denkvorgänge etwa zum Lösen von Problemen sowie das Selbstbewusstsein. „Delfine sind nach dem Menschen die intelligentesten Lebewesen auf der Welt“, erklärt Marino. Das denkt auch die Kognitionspsychologin Diana Reiss von der City University of New York. Bei ihrer Arbeit mit Delfinen hat sie herausgefunden, dass die Tiere in der Lage sind, von Menschen gebildete „Sätze“ aus Gesten zu verstehen, Werkzeuge zu benutzen und Handlungen zu planen. „Vieles von dem, was die Tiere tun, ähnelt dem Verhalten von kleinen Kindern“, sagt Reiss. Sollte man Delfinen bei all diesen Ähnlichkeiten mit dem Menschen dann nicht auch ähnliche Rechte zubilligen? Dafür setzt sich Ethik-Professor Thomas White von der Loyola Marymount University im kalifornischen Redondo Beach ein. Er bezeichnet die Meeressäuger als „nichtmenschliche Personen“ und hält es für ethisch verwerflich, sie in Tiershows zu vermarkten oder sie massenweise abzuschlachten, wie es vor den Küsten Japans geschieht.
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