Messe für Chemie-ausrüster in Südamerika

Die Südamerikapremiere der Quimtec im letzten Februar hat mit 171 Ausstellern aus elf Staaten und 4000 qualifizierten Fachbesuchern deutlich gemacht, daß die internationale Fachmesse gute Zukunftsperspektiven im lateinamerikanischen Markt hat. Vor allem die Zollunion Mercosul mit Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay sowie ihren Partnerstaaten Chile und Bolivien verlangt nach Produkten, Technologien und Dienstleistungen der Prozeßindustrien, vorrangig aus den Kernländern der Europäischen Union und aus den USA.

Allein in Brasilien will die Branche rund 15 Mrd. US$ bis zum Jahr 2000 investieren. In Argentinien sind es im gleichen Zeitraum nochmals rund 4 Mrd. US$. Insgesamt hat der Markt der Zollunion bis zur Jahrtausendwende ein Investitionsvolumen von etwa 29 Mrd. US$. Europäische und amerikanische Hersteller haben somit in dem interessanten Markt gute Wachstumschancen.

120 Interessentenanfragen und viele konkrete Anmeldungen für die Messe aus Europa und den USA haben bereits ein knappes halbes Jahr vor der Eröffnung signalisiert, daß die zweite Quimtec Zuspruch findet. Darüber hinaus haben die USA, Frankreich und Deutschland für ihre nationalen Pavillons zur Quimtec 1300 Quadratmeter Ausstellungsfläche reservieren lassen. Einer der Gründe für das gesteigerte Interesse ist die gegenüber der Premiere verbesserte Messestruktur. Inzwischen bietet der Standort Sao Paulo mit dem modernen Ausstellungsgelände Expo Center Norte ein ideales Messeumfeld. Ein Termin außerhalb der Ferienzeit trägt ebenfalls zum erhöhten Interesse an der Quimtec bei. Ziel der Veranstalter ist es, den internationalen Anforderungen aller an der Messe beteiligten Branchen nachzukommen und somit die Zahl der Fachbesucher zu verdoppeln.

Ideeller Träger ist wie bei der Erstveranstaltung die Fachgemeinschaft Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate (VtMA) im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Daneben treten als Veranstalter der brasilianische Verband der chemischen Industrie Abiquim, der Maschinenbauverband Abimaq, der Industrieverband Fiesp mit seinem Trade-Point, der Verband der Chemieingenieure Abeq und der Verband der chemischen Industrie Sinproquim auf.

Aus Deutschland beteiligt sich zusätzlich zum VDMA erstmals der Verband der deutschen feinmechanischen und optischen Industrie. Frankreich ist durch den Fachverband der französischen Chemiezulieferer Gific vertreten. Darüber hinaus haben die Wirtschaftsministerien von Frankreich und Deutschland die Quimtec in ihre staatlichen Förderprogramme aufgenommen.

Der brasilianische Verband der chemischen Industrie Abiquim veranstaltet an drei Tagen auf dem Messegelände einen Kongreß zum Thema „Ausrüstung und Automation der chemischen und petrochemischen Industrie“. Daneben findet eine Kontakt- und Kooperationsbörse statt, die die Suche nach Geschäftspartnern in Südamerika erleichtern und den Auf- oder Ausbau von Netzwerken zwischen Südamerika und den Ausstellerländern fördern soll.

Aus- und vorgestellt werden auf der Quimtec neben Labor- und Analysentechnik auch mechanische und thermische Verfahrenstechnik, Pumpen und Kompressoren, Armaturen, Bio- und Umwelttechnik sowie Meß-, Regel- und Prozeßleittechnik. Ebenfalls thematisch vertreten sind auf der Messe die Bereiche Verpackungstechnik für Chemie, Pharmazie und Kosmetik sowie Planung, Lieferung, Bau und Inbetriebnahme von Anlagen.

Die Messe richtet sich somit an Inhaber, Geschäftsführer, Einkäufer, Ingenieure und Techniker aus den Industrie-, Planungs- und Importhandelsbereichen von Chemie und Petrochemie, Pharmazie und Kosmetik, Nahrungsmittel, Mineralöl und Energieerzeugung sowie Kunststoffe.

Weitere Informationen cav-202

Die Bedeutung Lateinamerikas für die deutschen Hersteller verfahrenstechnischer Anlagen und Komponenten wächst seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich. Die Abschottungspolitik der großen Märkte Brasilien, Argentinien und Chile gehört der Vergangenheit an, die Schuldenkrise ist überwunden. Die Rückkehr zu Demokratie, mehr Markt und weniger Staat haben in Lateinamerika beachtliche Wachstumskräfte freigesetzt, von denen auch die deutsche verfahrenstechnische Industrie profitieren kann.

Brasilien ist als größte Volkswirtschaft Lateinamerikas auch der wichtigste Absatzmarkt. Aber auch die anderen Länder sind für unsere Branche durchaus interessant. Weil wir überzeugt sind, daß der Markt Südamerika für viele unserer Mitglieder interessant ist, haben wir uns auch aktiv an der Konzeption der Fachmesse für Chemieausrüstung und Verfahrenstechnik beteiligt.

Die Quimtec bietet unserer Einschätzung nach eine gute Möglichkeit, erste Kontakte mit potentiellen Kunden zu knüpfen und den Markt besser kennenzulernen.