Die Hygienic-Edelstahlpumpen sind aus den Pumpen des Typs HD und ZA von Sawa hervorgegangen. Bei ihrer Konstruktion wurden sämtliche Richtlinien und Empfehlungen (GMP, 3A, FDA, EHEDG) beachtet. Darüber hinaus stützt sich die Pumpe auf Vorgaben verschiedener Hersteller von Gleitringdichtungen und Pharma- bzw. Steril-Pumpenanschlüssen. Dies hat eine Umkonstruktion der bestehenden Pumpen erfordert und zu einigen Änderungen geführt.
Bei den Edelstahlpumpen für den Sterilbereich wurde das Gleitringdichtungsgehäuse erweitert und die konische Ausführung vergrößert, so dass das Medium zwangsweise aus dem Bereich der Gleitringdichtung abfließen muss und eine saubere Restentleerung stattfinden kann. Bei der Auswahl der Gleitringdichtung müssen die Ausführung der Gleitringdichtung, die Paarung und die Elastomere auf das zu fördernde Medium abgestimmt werden. Dabei werden sehr unterschiedliche Paarungen wie z.B. Kohle/Chromguss, Hartmetall/Hartmetall, Hartmetall/Siliziumkarbid oder Siliziumkarbid/Siliziumkarbid eingesetzt. Die Paarung Hartmetall/Hartmetall ohne Binder wurde speziell für die Förderung von Ozon angereichertem Wasser in WFI-Qualität entwickelt. Hier wird bisher meistens die Paarung SiC/SiC eingesetzt, die teilweise aber nur Standzeiten von bis zu sechs Monaten aufweist. Wird eine echte Sterildichtung gefordert, so bietet sich eine ferritfreie Dichtung aus Titan an.
Für die O-Ringe setzt Sawa vielfach EPDM unterschiedlichster Qualität, Viton oder PTFE ummantelt ein. Wird eine Vielzahl nicht definierter Flüssigkeiten gefördert, kommen meistens Dichtungen aus Kalrez oder verwandten Produkten wie Chemraz zum Einsatz. Für die Wellen stehen verschiedene Edelstähle wie 1.4435, 1.4460, 1.4549 oder andere Qualitäten zur Verfügung. Die Laufradmutter wird mittels einem O-Ring abgedichtet. Dadurch kommt beim Einsatz der Sterilgleitringdichtung der gesamte Wellenbereich nicht mit dem Produkt in Berührung und es entstehen keine Kontaminationen.
Der Pumpendeckel wird aus massivem Walzstahl 1.4435 hergestellt. Der O-Ring wird im Pumpenkörper eingelegt. Auf diese Weise erfolgt auch in diesem Bereich die Anspülung durch das Medium und Spalt- und Totraumfreiheit ist gewährleistet. Die Wahl der Anschlüsse an der Pumpe liegt immer beim Kunden. Alle auf dem Markt angebotenen Anschlüsse können montiert werden. Die Restentleerung kann wahlweise über ein manuelles oder automatisches Ventil stattfinden. Der Einbau erfolgt je nach Pumpentyp im Pumpenkörper oder im Pumpendeckel. Dies ermöglicht eine 100%ige Restentleerung.
Die Oberflächenbeschaffenheit aller mit dem Medium in Berührung kommenden Pumpenteile (Pumpenkörper, Pumpendeckel, Laufrad, Laufradmutter, Pumpenwelle, Gleitringdichtung) wird mit dem Kunden definiert. Ausführungen mit Ra-Werten von 0.8 bis zu 0.4 µm sind möglich, nach Absprache auch mit noch tieferen Ra-Werten. Ungeachtet dessen sind sämtliche Edelstahlpumpen im Steril-, Pharma- oder Lebensmittel-Bereich immer elektropoliert.
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