Mit Hilfe der Plasmacat-Technologie lassen sich Gerüche, die bei der Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln entstehen, durch Anregung in einem elektrischen Wechselspannungsfeld und nachgeschaltetem Katalysator effizient beseitigen. Hauptvorteile sind neben niedrigen Energiekosten eine hohe Reinheit der behandelten Gase und die Bedienungs- und Betriebsfreundlichkeit der Anlagen.
Das in der Schweiz entwickelte Verfahren läßt sich am ehesten mit der katalytischen Oxidation vergleichen. Die Schadstoffmoleküle werden dabei aber nicht durch Erwärmung, sondern in einem elektrischen Wechselspannungsfeld durch Beschuß mit Elektronen reaktionsfreudig gemacht. Das Energieniveau der Gasmoleküle beim Verlassen der Anregung entspricht theoretisch einer Erwärmung um mehrere tausend Grad Celsius, ohne daß das Gas seine Temperatur merklich ändert (sogenanntes kaltes Plasma). Da die Temperaturänderung der Abluft entfällt, ergeben sich gegenüber thermischen Verfahren enorme Energieein-sparungen.
Die stark reaktionsfreudigen Gasmoleküle werden anschließend über einen ebenfalls bei Umgebungs- bzw. der jeweiligen Ablufttemperatur betriebenen Kontaktkatalysator geleitet und dabei, ohne Entstehung von Nebenprodukten, in unbedenkliche Stoffe, beispielsweise CO2 und H2O umgewandelt.
Aufgrund der hohen Reinigungsleistung läßt sich die behandelte Luft teilweise sogar wieder als normale Raumluft verwenden. Dies führt zu zusätzlichen Energieeinsparungen während der Heizperiode.
Beim Schadstoffabbau entstehen keine Reaktionsprodukte oder Abfälle, die entsorgt werden müßten. Außerdem ist kein Einsatz von Chemikalien erforderlich.
Eigenschaften und Einsatzbereiche
Der Einsatzbereich von Plasmacat ist sehr weit gesteckt. Er umfaßt praktisch alle organischen und viele anorganischen, gasförmigen Verbindungen. Eine Anwendung zur Gasbehandlung ist heute insbesondere in folgenden Gebieten möglich:
• Beseitigung von Gerüchen aller Art,
• Beseitigung von Lösemitteln (auch halogenierte) in geringen Konzentrationen und
• Verfahrenskombinationen, z.B. als Ergänzung für ungenügend funktionierende Biofilter oder Wäscher.
Dank der modularen Bauweise und des gegenüber biologischen Verfahren geringen Gewichts lassen sich Plasmacat-Anlagen individuell den vorhandenen Platzverhältnissen anpassen und auch auf bestehenden Dächern montieren. Die Anlagen sind mit einem Tastendruck oder automatisch durch einen Produktionsprozeß jederzeit ein- und ausschaltbar. Bereits wenige Sekunden nach dem Einschalten befindet sich die Anlage in Betrieb, der Betreiber hat nichts zu messen, justieren, befeuchten, abzulesen oder anzupassen. Der Aufwand und die Kosten für Wartung und Instandhaltung sind daher gering.
Für den Betrieb einer Plasmacat-Anlage ist nur Strom als Betriebsmittel erforderlich. Der Stromverbrauch für die Anregung beträgt je nach Anwendungsfall ca. 0,3 bis 1,5 Wh pro m³ behandelte Luft. Ein System mit einem Durchsatz von 1000 m³/h hat dementsprechend eine elektrische Leistung der Anregung von 0,3 bis 1,5 kW.
Mobile Versuchsanlagen geben den potentiellen Anwender Sicherheit über die zu erwartende Reinigungsleistung des Plasmacat-Systems für den jeweiligen Anwendungsfall. Als Versuchsdauer genügen meist schon mehrere Tage. In dieser Zeit lassen sich Betriebsparameter optimieren und ggf. Messungen durch ein unabhängiges Institut durchgeführen.
Anwendungsbeispiel
In einem schweizerischen Betrieb der Nahrungsmittelindustrie erfolgt die Behandlung der Abluft aus einem Sprühtrockner mit einer Plasmacat-Anlage. Dazu wird die Luft zuerst in einem Kreislaufwäscher, der mit normalem Wasser betrieben wird, vom gröbsten Staub befreit. Die derart vorbehandelte, stinkende Luft wird danach durch die Plasmacat-Anlage geleitet und der Geruch beseitigt. Der Installation der industriellen Anlage ging eine längere Versuchsphase voraus, in der verschiedene Verfahren zur Geruchsbeseitigung für diesen Anwendungsfall miteinander verglichen wurden. Das Plasmacat-Verfahren setzte sich dabei eindeutig durch, da es einerseits die große Bandbreite der Gerüche (je nach Produktion teilweise bis zu drei völlig unterschiedliche Gerüche pro Tag) am besten bewältigen konnte und zudem sehr geringe Betriebskosten aufwies.
Die industrielle Anlage wurde als modulare, automatisch ein- und ausschaltende Anlage, die sich zudem selbst reinigt, konzipiert. Der Wartungsaufwand ist deshalb sehr gering.
Halle B2, Stand 303/404
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