Profibus-PA ist in der Verfahrenstechnik weltweit in mehreren hundert Anlagen installiert. Jetzt gibt es auch ein Geräteprofil, das sich für nahezu alle Analysatoren eignet. Dadurch lassen sich diese bei Engineering, Bedienung und Wartung wie die übrigen Feldgeräte behandeln.
Dipl.-Ing. Werner Rüdiger, Dr. Ulrich Jecht
Im ZVEI, Fachverband Meßtechnik und Prozeßautomatisierung, begannen Hersteller von Prozeßanalysatoren bereits 1990 mit Vorarbeiten für eine Feldbustauglichkeit und erstellten eine umfassende und einheitliche Funktionsbeschreibung dieser Geräteklasse. Marktbedingt konnte allerdings erst 1995 eine Entscheidung für den Profibus als bevorzugter Bus getroffen werden. In 1997 schließlich schlossen sich 10 Hersteller für die gemeinsame Entwicklung einer Anschaltung (Hard- und Software) an den Profibus zu einer Firmengemeinschaft zusammen.
Die Entwicklungsarbeiten wurden an das Institut für Automation und Kommunikation e.V., ifak, Magdeburg, vergeben und umfaßten die Ausarbeitung des Profils „Analysengeräte“ für den Profibus-PA, die Entwicklung der Hardware für die Anschaltung sowie die Entwicklung der Software für Profil und Kommunikation.
Profil „Analysengeräte“
Das Profil wurde nach dem Blockmodell entwickelt. Hierbei wird die Funktionalität durch „Blöcke“ beschrieben, in denen jeweils bestimmte Parameter und Funktionen zusammengefaßt sind. Der Geräteblock (Physical Block) beschreibt das Gerät mit Meßverfahren, Gerätekonfiguration, Seriennummer u.a. Die Funktionsblöcke (Function Blocks) beschreiben die Ausführung bestimmter Funktionen wie Meßwertverarbeitung, Skalierung, Alarmbearbeitung, Logbuch-Abfrage, fail-safe-Verhalten u.ä. Die Übertragungsblöcke (Transducer Blocks) beschreiben die Funktionalität des eigentlichen Meßvorgangs sowie dessen Steuerung, z.B. Kalibrieren, Spülen, Meßwertvorverarbeitung, Ermittlung der Meßgenauigkeit oder eine spezielle Grenzwertüberwachung bei Gaswarngeräten.
Zur Verbindung mit dem Bus wurde eine Anschaltung auf Basis des Microcontrollers H8/3003 entwickelt. Sie wurde universell ausgelegt, um den unterschiedlichen Gerätetypen und Entwicklungskonzepten der beteiligten Firmen gerecht zu werden. Die Gemeinschaftsentwicklung ist inzwischen abgeschlossen. Die Anschaltung soll den Unternehmen sowohl als Werkzeug für Eigenentwicklungen, als auch – mit firmenspezifischer Anpassung – direkt als Geräte-Interface dienen. Dabei werden beide Schnittstellen RS 485 und IEC 1158-2 berücksichtigt, da Prozeßanalysatoren sehr häufig auch in nicht explosionsgefährdeten Zonen installiert sind. Gemäß Festlegung sind die Geräte mit RS 485 dann „DP-Geräte“ und mit IEC 1158-2 „PA-Geräte“; beide jedoch mit dem gleichen Protokoll und Profil. Einige Unternehmen haben diese Arbeiten bereits abgeschlossen und werden auf der Interkama 1999 Geräte mit Anschluß an Profibus-DP oder -PA vorstellen.
Projektierung und Bedienung
Zur Anlagenprojektierung sowie für Bedienung, Parametrierung, Diagnose und Wartung von Feldgeräten bieten mehrere Hersteller Bedien-Tools an. Diesen müssen mit Hilfe der sog. Geräte-Stammdaten-Datei (GSD) die Kommunikationsparameter der einzelnen Geräte vorgegeben und das Geräteprofil mittels einer „Beschreibung“ implementiert werden. Die dafür verwendeten Beschreibungssprachen sind heute noch tool-spezifisch; es wird jedoch an einer Vereinheitlichung gearbeitet. Für Analysengeräte geeignete Tools sind bis Ende 1999 verfügbar. In ähnlicher Weise wird eine Integration in Leitsysteme vorbereitet.
Halle 8, Stand G41/42
Weitere Informationen cav-202
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