Elise Egloff war die erste Ehefrau des Professors für Anatomie Jacob Henle. Sie wurde in Tägerwilen als uneheliche Tochter geboren und wuchs im Haus ihres Großvaters auf, dem Metzger und Gemeindewirt Hans Jakob Egloff. Im Haushalt des deutschen Professors für Chemie Carl Löwig lernte sie den Anatom Jacob Henle kennen und verliebte sich in ihn. Als Henle im Herbst 1843 den Ruf auf eine Professur in Heidelberg erhielt, wollte er Elise Egloff einen kleinen Laden in Küsnacht finanzieren. Die daraus resultierende Verzweiflung Elises und seine eigene Liebe bewegten Jacob Henle zu dem Plan, Elise im Rahmen eines Bildungsexperiments so weit zu bringen, dass sie in der bürgerlichen Gesellschaft als seine Geliebte und als Braut akzeptiert würde. Henle legte hierbei vor allem Wert auf das Urteil seiner Familie. Zunächst wurden nur seine beiden Schwager Carl Matthieu und Adolf Schöll eingeweiht. Adolf erwies sich aber als rechte Plaudertasche, sodass das ungewöhnliche Bildungsprojekt fast schief gegangen wäre. Auch kolportierte er die Liebesgeschichte an den Schriftsteller Berthold Auerbach, der daraus die Erzählung „Die Frau Professorin“ machte, die Charlotte Birch-Pfeiffer 1847 als erfolgreiches Bühnenstück unter dem Titel „Dorf und Stadt“ umsetzte.
Gottfried Kellers Regine in der gleichnamigen Novelle gilt in der literaturwissenschaftlichen Forschung als „dichterisches Denkmal“ der Elise Egloff. Keller hatte Henle und dessen Frau 1846 in Zürich kennengelernt. Auch George Bernard Shaw fühlte sich wohl von dieser Geschichte inspiriert und verarbeitete sie zu „Pygmalion“, der Vorlage zu dem Broadway Musical „My Fair Lady“.
Elise starb am 21. Februar 1848 in Heidelberg in den Armen von Jacob und wurde auch dort begraben. Das Tragische: Jacob konnte aufgrund einer Erkrankung nicht an der Beerdigung seiner Liebsten teilnehmen.
Jacob Henle selbst starb im Mai 1885 in der Stadt, in der heute die Creme de la Creme der Atomphysik begraben ist. Wo das ist? Finden Sie es heraus!
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