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Zählwerke abgelöst

Eichpflichtige Umschlagswaagen modernisiert
Zählwerke abgelöst

Zählwerke abgelöst
Mit 255 000 t verfügt die Umschlagsanlage des Getreide Terminals Hamburg über die größte Lagerkapazität für Agrarprodukte im Hamburger Hafen
Das Getreide Terminal Hamburg entschied sich für die zeitgemäße Automatisierung seiner vorhandenen Zählwerke. Neben der Eichfähigkeit war hierbei ein Punkt besonders wichtig: Die Wägesysteme sollten sich in die Steuerung integrieren lassen. Denn das Unternehmen will für alle Umschlagswaagen sukzessive ein zentrales, anlagenübergreifendes Rechnersystem aufbauen.

Dipl.-Inform. Thomas Konow

Die G.T.H. Getreide Terminal Hamburg GmbH & Co. KG zählt zu den führenden deutschen Seehafenumschlags- und Lagerbetrieben für Agrarprodukte. Mit mehr als 255 000 t Lagerkapazität verfügt die Umschlagsanlage über die größte Lagerkapazität für Agrarprodukte im Hamburger Hafen. Neben dem traditionellen Kerngeschäft mit Getreide- und Ölsaaten schlägt das Unternehmen auch Rohkaffee um.
Vor kurzem nahm das Unternehmen eine neue Umschlagswaage in Betrieb, die im Vergleich zur ihrer mechanischen Vorgängerin pro Stunde doppelt soviel Rohkaffee verwiegen kann. Damit erhöht sich der stündliche Durchsatz des schwarzen Muntermachers von 60 auf 120 t. Die Schüttgutwaage für freifließende Produkte verfügt über eine Nutzlast von 600 kg und bedient bis zu 32 verschiedene Silozellen. Das Wägesystem, in dem der Hersteller Vollenda seine bewährte Mechanik mit der elektronischen Wägebaugruppe Siwarex FTA von Siemens vereint, wurde so konzipiert, dass die vorhandenen Anschlüsse für Material-Zu- und -Abfluss sowie die Kaffeereinigungsanlage in der Siloebene darunter weiterhin genutzt werden können.
Geplant und umgesetzt hat das Projekt die im Hamburger Hafen ansässige Schultze Anlagentechnik. Geschäftsführer Peter Schultze, seit Jahren Instandhalter bei G.T.H. für die bestehenden Simatic-Systeme, setzte sich bei der Modernisierung der Umschlagswaage intensiv mit der Wägetechnik von Siemens auseinander. Der Vorzug der Siwarex-Technik besteht unter anderem darin, dass man sie als Funktionsmodul in die Steuerung der Simatic-S7-Familie integrieren kann und die Baugruppe lediglich dazugesteckt werden muss. Peter Schultze zeigte sich insbesondere von der Leistungsfähigkeit der Elektronik beeindruckt. Dies betrifft nicht nur die reinen Wägefunktionen sondern auch die Steuerfunktionen, die die Module übernehmen können. Darüber hinaus schätzt der Dienstleister die Offenheit des Systems. Als Simatic-Experte kennt er die vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten, die die Funktionsmodule von Siemens über definierte Schnittstellen bieten, und weiß sie auch zu nutzen.
Optimierte Wägeprozesse
Die Wägebaugruppe Siwarex FTA ist als selbsttätige totalisierende Waage zum Verladen oder Entladen nach OIML R107 konfiguriert. Sie dosiert die Gesamtmenge in einzelnen Portionen à 600 kg. Dabei dokumentiert die Elektronik jede Einzelverwägung der eichpflichtigen Waage auf der MMC-Speicherkarte der Baugruppe. Am Ende wird die Summe gebildet und die Gesamtmenge berechnet. Selbsttätige Waagen sind aktive Module, die die Daten nicht nur erfassen, sondern auch Steuerungsaufgaben übernehmen. Bei entsprechender Parametrierung überwacht sie unabhängig von der Steuerung Abfüllvorgänge und reagiert auf bestimmte Ereignisse wie das Erreichen des Sollwertes. Der Anwender kann Abfüllmengen, Messgenauigkeit und Toleranzen sowie verschiedene andere Parameter wie Gebindegröße, Toleranz oder Grob- und Feinabschaltpunkt vorgeben und das System an seine individuellen Bedürfnisse und an das zu verwiegende Gut anpassen. So berücksichtigt das Getreide Terminal Hamburg zum Beispiel die spezifischen Gewichte unterschiedlicher Kaffeesorten. Durch solche maßgeschneiderte Wiegeprozesse können in kurzer Zeit sehr präzise Abfüll- und Dosiervorgänge realisiert werden.
Für das neue Wägesystem entwickelte Schultze Anlagentechnik eine spezielle Verladesoftware, mit der sich der komplette Warenumschlag zentral elektronisch steuern, überwachen, visualisieren und archivieren lässt. Der Bediener erkennt auf einen Blick den Status seiner Waage und erhält zusätzlich zu den Daten auf der Speicherkarte des Wägemoduls quasi eine zweite Protokollierung der eichpflichtigen Daten. Heute muss niemand mehr den 4. Stock des Silohauses erklimmen, um den mechanischen Zähler abzulesen. Nun stehen alle Wägedaten dem Personal über das lokale Netzwerk an jedem Rechner zur Verfügung. Die Vernetzung konnte mit einem anderen Simatic-Funktionsmodul, einem Ethernet-Kommunikationsbaustein, äußerst elegant gelöst werden.
Aufgrund der guten Erfahrungen im ersten Projekt will der Betreiber weitere mecha- nische Zählvorrichtungen systematisch durch automatisierte Wägesysteme ersetzen. Derzeit baut Schultze Anlagentechnik drei weitere Waagen um, die der Betreiber zum Umschlag von Getreide aus Silos in Seeschiffe einsetzen wird. Ziel ist es, für alle Waagen ein zentrales, anlagenübergreifendes Rechnersystem zu installieren.
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