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Zukunftsvisionen

DSM konzentriert sich bis ins Jahr 2005 auf Life Science und Kunststoffe
Zukunftsvisionen

Zukunftsvisionen
DSM-Vorstandsvorsitzender Peter Elverding erläutert seine neue Strategie vor deutschen Journalisten
Der niederländische Petro- und Chemiekonzern DSM will sich zu einem der weltweit führenden Specialty-Unternehmen entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, will sich DSM auf chemische und biotechnologische Spezialprodukte sowie den Bereich Performance Materials spezialisieren. Hierzu stellte der DSM-Vorstandsvorsitzende Peter Elverding vor kurzem sein Konzept vor.

Die DSM-Strategie für die kommenden Jahre heißt „Vision 2005: Focus and Value“. Sie sieht eine Konzentration auf die Sicherung weltweit führender Positionen in Marktsegmenten vor, die einen hohen Zusatznutzen bieten und weniger anfällig für Konjunkturschwankungen sind. Dazu will sich DSM in erster Linie in ein Unternehmen verwandeln, dessen Fokus in der Zukunft auf den Bereichen Life Science und Performance Materials liegt. Etwa 60% des Gesamtumsatzes sollen ab 2002 mit diesen beiden Geschäftsbereichen erzielt werden. Im Jahr 2005 strebt DSM einen Gesamtumsatz von 10 Mrd. Euro an, davon mindestens 80% in den Kernbereichen. Der restliche Umsatzanteil soll im Wesentlichen mit dem Melamin- und Caprolactamgeschäft generiert werden.

Die ersten Schritte in diese Richtung hat DSM bereits Anfang der 90er Jahre gemacht. Neben der Optimierung bestehender Aktivitäten wurden mit Chemie Linz (1996), Deretil (1996) und Gist-Brocades (1998) einige bedeutende Akquisitionen getätigt. Ein weiterer wichtiger Schritt wurde erst kürzlich mit der Übernahme des amerikanischen Unternehmens Catalytica abgeschlossen.
Synthese mit Biokatalysatoren
Die Unternehmen aus der Pharmabranche lagern zunehmend die Produktion von Feinchemikalien aus, um sich auf die Forschung, Entwicklung und Vermarktung neuer Arzneimittel zu konzentrieren. DSM Fine Chemicals investiert derzeit 50 Mio. Euro in den Bau von neuen cGMP-Mehrzweckanlagen in Venlo und Linz. Durch diese Erweiterung der Produktionskapazität verbessert der Geschäftsbereich Life Science Products nicht nur seine Position am Markt, sondern eröffnet sich auch zahlreiche Wege zu neuen Produkten und Synthesen. Bestes Beispiel hierfür sind die Green-Routes, an denen die Forscher in den DSM-Labors arbeiten. Bei diesen Synthesewegen wird mit Biokatalysatoren in wässriger Phase gearbeitet, umweltbelastende organische oder gar chlorierte Lösemittel werden vermieden. Ein Produkt, bei dem sich die Biokatalysatoren mittlerweile bewährt haben, ist der Zuckerersatzstoff Aspartame.
Neue Melaminanlage
Ebenfalls passend zur neuen Strategie investiert DSM gerade 90 Mio. Euro in eine Melaminanlage mit einer Kapazität von 30 000 t pro Jahr und schafft damit die Basis für eine zukünftige Expansion am Standort Geleen. Ein Teil des Investitionskapitals dient dabei zur Kapazitätssteigerung von Harnstoff, einem Melaminrohstoff. Die Melaminanlage soll 2002 in Betrieb gehen und arbeitet mit dem Hochdruck-SLP-Verfahren, das auch in dieser relativ kleinen Dimension kostengünstig arbeitet.
Partner gesucht
Entsprechend der neuen Strategie will sich DSM aus den Bereichen Petrochemie und Düngemittel weitestgehend zurückziehen. Hierzu wird DSM die Geschäftsfelder Kohlenwasserstoffe, Polyethylen und Polypropylen im Laufe des nächsten Jahres zusammenfassen und intern ausgliedern. Für eine weitere Expansion dieses Bereiches und die damit verbundenen Investitionen sucht DSM noch einen Partner. „Ein Alleingang erscheint uns nicht als ideale Strategie. Wir ziehen es vor, das Investitionsprogramm für den Standort Geleen gemeinsam mit einem weltweiten Partner abzuschließen“, erläutert der DSM-Vorstandsvorsitzende Peter Elverding. Eilig hat es Elverding mit der Partnerschaft aber nicht, schließlich fährt man im Moment gute Gewinne in diesem Bereich ein.
Unternehmensprofil DSM international tätig
Die Dutch State Mines (DSM) wurde 1902 von der niederländischen Regierung gegründet. Rund 30 Jahre dominierte der Steinkohlebergbau das Unternehmen. 1930 startete DSM mit der Düngemittelproduktion. Im Laufe der Zeit wandelte sich DSM mehr und mehr vom Bergbau- zum Chemieunternehmen. 1973 wurde die letzte Kohlengrube geschlossen. Heute ist die DSM ein international tätiger Biotechnologie- und Chemiekonzern mit Sitz in Heerlen. Rund 22 000 Mitarbeiter erwirtschafteten 1999 in 200 Niederlassungen einen Umsatz von 6,3 Mrd. Euro. Die 15 Geschäftsgruppen sind in die strategischen Geschäftsfelder Life Science Products, Performance Materials und Polymers & Industrial Chemicals aufgeteilt. Die wichtigsten Produkte sind Feinchemikalien, Kunststoffe, Kunstharze, Kautschuke, Ausgangsstoffe für Fasern, Kunststoffprodukte sowie Düngemittel. Nach der Übernahme von Gist-Brocades (1998) ist DSM zu einem der führenden Lieferanten von Produkten für die pharmazeutische Industrie und die Nahrungsmittelindustrie geworden. Mit der derzeit laufenden Übernahme des US-Konzerns Catalytica strebt DSM auf den amerikanischen Markt und verstärkt zusätzlich den Bereich Life Science.
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