Startseite » Aufmacher »

Edelstahl Rostfrei in der Impfstoffproduktion

In der gesamten Prozesskette zu finden
Edelstahl Rostfrei in der Impfstoffproduktion

Entwicklung, Herstellung und Transport von Impfstoffen stellen höchste Anforderungen an die eingesetzten Anlagen und Komponenten. In vielen von ihnen ist deshalb Edelstahl Rostfrei etablierter Standard.

Die Herstellung klassischer Impfstoffe beginnt im sogenannten Upstream-Bereich, einem mehrstufigen Fermentationsprozess. Die eingesetzten Fermenter sind Edelstahltanks, deren Volumen 5 bis 1500 Liter und mehr umfasst. Während kleinere Formate bei entsprechend geringen Mengen in Laboratorien und für klinische Studien zum Einsatz kommen, dienen die großen für die Marktversorgung.

Züchtung von Zellkulturen

Basis sind Mikroorganismen, die auf einen Nährstoffboden gegeben werden, um Zellkulturen bis zur gewünschten Dichte der Organismen zu züchten. Zur Aufnahme der so entstandenen zähflüssigen Masse kommen sogenannte Erntenadeln und zur anschließenden Verteilung der Rohprodukte Spezialnadelhalterungen aus hochwertigen nichtrostenden Stählen zum Einsatz.

Edelstahlzentrifugen zur Zellernte

Für die Zellernte werden die Zellen mit Edelstahlzentrifugen von der Kultur getrennt. Bis die gewünschten Wirkstoffe für Antikörpertherapien entstehen, durchlaufen die Flüssigkeiten mehrere Phasen in einem Bioreaktor. Diese Reaktoren mit Rührwerken aus Edelstahl Rostfrei sind vom 50-l-Pilotmaßstab bis zur kommerziellen Produktion mit 2000 l Volumen anpassbar. Im anschließenden Downstream-Bereich werden alle Fermentationsprodukte abgetrennt. Bis zur Produktion im großen Maßstab erfolgen umfangreiche Filtrationsprozesse zur Reinigung und Aufkonzentration der gewünschten Produkte. Für die dabei zur Klär-, Ultra- und Steril-Filtration eingesetzten Systeme aus Edelstahl Rostfrei gelten höchste Sicherheits- und Qualitätsanforderungen.

Spezifische Beschaffenheit der Impfstoffbestandteile

Erschwert werden die Produktionsbedingungen durch die spezifische Beschaffenheit der Impfstoffbestandteile. Alle im Prozess eingesetzten Apparate, Armaturen, Messgeräte, Rührwerke, Rohre und Verbindungen müssen in Design und Leistung vom Labormaßtab bis zur Produktionsanlage identisch ausgelegt sein. Nur so stellen sie ein gleichermaßen schnelles wie präzises Skalieren bei konstant gleich hoher Produktqualität sicher. Besonders hoch sind die Anlagenanforderungen für sterile Arzneimittel wie Impfstoffe, die per Injektion verabreicht werden.

Gefragte Werkstoffeigenschaften

Zur Gewährleistung der geforderten Prozessintegrität ist Edelstahl Rostfrei im pharmazeutischen Anlagenbau in den Güten 1.4301, 1.4401, 1.4404 und 1.4435 mit elektropolierter Oberfläche breit etabliert. Seine werkstofftypischen Eigenschaften qualifizieren ihn für alle im Prozess eingesetzten Komponenten – von Rohren, Fittings, Verbindungsstücken und Ventilen aller Art bis hin zu Apparaten und Baugruppen.

GMP-gerechtes Design

Ein produktspezifisches, GMP-gerechtes Design gewährleistet die Herstellung nach festgelegten Qualitätsstandards. Gemäß dieser Designvorgabe darf die Produktqualität nicht durch Wechselwirkungen zwischen produktberührten Oberflächen und dem Produkt negativ beeinflusst werden. Zudem müssen die produktberührten Oberflächen der Anlagen und Armaturen glatt und gut zu reinigen sein, um die Anhaftung von Mikroorganismen zu verhindern.

Oberflächenrauheiten der produktberührten Komponenten

Im pharmazeutischen Anlagenbau ist eine Oberflächenrauheit von Ra ≤ 0,8 μm der metallischen Oberfläche für produktberührte Flächen üblich. Beispielhaft für die hohen Anforderungen stehen automatisierte Dosierstationen für flüssige Rohstoffkomponenten, bestehend aus einem Dosierkopf mit bis zu 15 Dosierventilen aus nichtrostenden elektropolierten Qualitätsstählen: Die produktberührten Innenflächen der Impfstoffbehälter für die Feindosierung und der Impfstoffverteiler werden mit der Rauheit Ra 0,2 μm hergestellt.

CIP- und SIP-Systeme integriert

Totraumfreie Konstruktionen mit integrierten CIP- und SIP-Systemen gewährleisten, dass die produktberührten Flächen von Behältern, Rohrleitungen und Ventilen zwischen den einzelnen Produktionsläufen ohne vorherige Demontage zuverlässig gereinigt und mit Dampf sterilisiert werden können. Dazu tragen auch nahtlose Materialübergänge, geringste Spaltmaße sowie spaltfreie Verbindungsabschlüsse maßgeblich bei.

Herstellung von WFI

Zur Impfstoffherstellung wird Wasser in besonders reiner Qualität für Injektionszwecke (WFI) benötigt. Bei seiner Herstellung in Mehrkolonnendestillation regeln Druckminderventile aus tiefgezogenem Edelstahl Rostfrei den Reinstdampf. Hochbeständig gegen die aggressive Dampfatmosphäre und leicht zu reinigen, halten sie den damit verbundenen Herausforderungen dauerhaft stand. Ihre durch den Tiefziehprozess bedingte geringe Masse minimiert zudem die Wärmeverluste bei CIP- und SIP-Anwendungen.

Druckbehältertanks und Tankanschlüsse

Druckbehältertanks und Tankanschlüsse aus Edelstahl der Werkstoffgüten 1.4404 oder 1.4307 halten die für die Impfstoffproduktion benötigten Lösemittel vor. Sie erfüllen die speziell für die Pharmaindustrie geltenden hohen Anforderungen an Materialien und Verarbeitung gemäß den Vorgaben der Druckgeräte-Richtlinie (DGRL) und dem internationalen, von der American Society of Mechanical Engineers (ASME) anerkannten Bioprocessing-Equipment-Standard (BPE), der die Konstruktion und den Bau von Geräten zur Herstellung von Biopharmazeutika definiert.

Ultratiefkühlschränke für die Lagerung

Auch bei Transport und Lagerung der Impfstoffe trägt Edelstahl Rostfrei zur Impfstoffsicherheit bei. mRNA-basierte Impfstoffe sind physikalischchemisch weniger stabil als klassische Vakzine. Eine unterbrochene Kühlkette führt zum Verlust ihrer Wirksamkeit. Deshalb müssen sie im tiefgefrorenen Zustand bei -60 C bis -80 °C gelagert werden. Ultratiefkühlschränke für Kliniken und Großhändler stellen mit einem komplett aus Edelstahl gefertigten Innenraum die geforderte sachgerechte und kontrollierte Lagerung der Impfstoffkonzentrate sicher. In Edelstahlröhrchen eingebaute Platin-Temperatursensoren mit sogenannten Datenloggern dokumentieren lückenlos die Einhaltung der geforderten Temperatur.

Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei e.V., Düsseldorf


Impfstoffe:   Bedeutung und Wirkprinzipien

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) retten Impfungen jedes Jahr das Leben von bis zu drei Millionen Menschen und haben die Kindersterblichkeit weltweit halbiert – ohne Berücksichtigung der Ergebnisse im Kontext der Covid-19-Pandemie. Covid-19 ist jedoch der aktuelle Beweis für die Bedeutung von Impfungen zur Bekämpfung weltweiter Epidemien durch Infektionskrankheiten.

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut eine Reihe an Standardschutzimpfungen beispielsweise gegen Kinderlähmung, Masern, Diphtherie oder Keuchhusten. Hinzu kommen sogenannte Indikationsimpfungen für Reisen in ferne Länder oder Risikogruppen wie immungeschwächte oder ältere Menschen. Neben klassischen Impfstoffarten – Lebend-Impfstoffe für lebenslangen Schutz und Tot-Impfstoffe, die eine regelmäßige Auffrischung des Impfschutzes erfordern – gewinnen zunehmend genbasierte Impfstoffe an Bedeutung. Anstelle eines Krankheitserregers nutzen sie genetische Informationen zur Herstellung eines Antigens. Auf dieser Basis wurden auch die aktuell gegen Corona verabreichten mRNA-Impfstoffe entwickelt. Genbasierte Impfstoffe verwenden synthetisch hergestellte Moleküle der Ribonukleinsäure, um den Körper zu veranlassen, ein Protein zum Auslösen einer Immunreaktion herzustellen.

Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de