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72 Stunden leckagefrei

Rückhaltesystem für Löschwasser und Gefahrstoffe
72 Stunden leckagefrei

Zur Abschottung von Produktionsstätten, Lagerräumen und Gefahrstofflagern dient das Sicherheitsklappschott. Das Rückhaltesystem für Löschwasser und Gefahrstoffe arbeitet ohne Fremdenergie und nur bei Flüssigkeitseintritt im Tor-/Türbereich. Mit dem europaweit patentierten Klappschottsystem lässt sich das Problem der Kontrolle chemikalisch kontaminierter Löschwasser und wassergefährdender Flüssigkeiten wirksam, wirtschaftlich und sicher lösen.

Die Entwicklung des anhamm-Sicherheitsklappschotts erfolgte mit der Zielsetzung, ein Abschottungssystem anbieten zu können, das 100%ig abdichtet, eine 100%ige Funktionszuverlässigkeit garantiert und sich in den betrieblichen Ablauf problemlos integrieren lässt. Als Grundlage diente die denkbar einfache Funktionsweise des Sicherheitkslappschotts. Das gesamte System kommt ohne Fremdenergie aus, die gerade im Falle eines Brandes nicht immer sichergestellt werden kann. Auch werden keine Sensoren oder Schalter benötigt, was das Sicherheitsklappschott resistent gegen jede Form von Fehlauslösungen macht.

Das Sicherheitsklappschott wird vor den relevanten Tor- und Türöffnungen des betroffenen Raumes über die gesamte lichte Weite im Boden eingegossen und mit der Wand flüssigkeitsdicht verbunden. Es bleibt im nicht abgeschotteten Zustand waagerecht, geschützt (z. B. vor Explosionen, Bränden, Beschädigungen durch Verkehr usw.) und ohne zu stören in einer Bodenwanne (Einbautiefe 8 bis 15 cm je nach Abschottungshöhe) im Boden des Raumes versenkt liegen. Das Klappschott ist dabei für jede Art von Fahrzeug voll befahrbar. Bei auslaufender Flüssigkeit verschließen die Sicherheitsklappschotten automatisch alle erfassten Tor- und Türöffnungen absolut dicht, so dass die benachbarten Räume oder die Umgebung des Gebäudes mit den gefährlichen Flüssigkeiten nicht in Berührung kommen können. Im Schadensfalle fließt die Flüssigkeit in Richtung Tür-/Torausgänge und wird dann von der Wanne der Klappschotteinheit aufgefangen. Die in dieser Wanne liegende drehbar gelagerte Klappe ist so ausgebildet, dass sie durch die Auftriebskraft der einlaufenden Flüssigkeit angehoben wird. Durch den steigenden Flüssigkeitsspiegel wird die Klappe somit weiter angehoben und ab einem werksseitig eingestellten Auslösepunkt selbsttätig in die senkrechte Lage gedreht. Dann verschließt das Klappschott den Torbereich noch bevor die Wanne der Klappschotteinheit komplett gefüllt ist. Die Klappe wird durch die stehende Flüssigkeit gegen chemikalienbeständige PTFE-Dichtungen gedrückt. Diese Dichtungen sind an den Pfosten rechts und links der Tor- und Türöffnungen und auf dem Boden längs der Dichtbreite so angebracht, dass sie bei einer Anhebung des Sicherheitsklappschotts durch die austretende Flüssigkeit sofort abschotten und durch den steigenden Flüssigkeitsspiegel wachsenden statischen Druck weiter an die Dichtung gepresst werden. Die benötigte Energie zum Drehen der Klappe wird von einfachen Federn aufgebracht.
Durch diese Art der Auslösung zeigen sich zwei wesentliche Vorteile des Sicherheitsklappschotts. Das System arbeitet, wie bereits erwähnt, ohne Fremdenergie und ist somit nicht auf die Sicherstellung einer Energiezufuhr angewiesen. Die Art der Auslösung über die einlaufende Flüssigkeit, und somit der Verzicht auf jegliche Art von Sensoren, stellt sicher, dass die betroffene Türöffnung nur dann verschlossen wird, wenn Flüssigkeit im ausreichenden Maße in die Klappschottwanne einläuft. Somit bleiben eventuelle Fluchtwege solange wie möglich frei, und es werden nicht durch Fehlalarm ausgelöste Barrieren die entsprechenden Tür-/Toröffnungen blockieren.
Belastungserprobt
Das anhamm-Sicherheitsklappschott wurde 1995 von dem RW-TÜV Duisburg in einem umfangreichen Prüfprogramm auf Überfahrbarkeit, Funktionsfähigkeit, Brandbeständigkeit und Dichtigkeit getestet.
Da das Sicherheitsklappschott im nichtabschottenden Zustand waagerecht im Tür- und Torbodenbereich liegt und somit täglich mehreren Überfahrbelastungen durch Gabelstapler und/oder LKW ausgesetzt ist, kam der Belastbarkeit ein besonderes Augenmerk bei der Prüfung zu. Es wurde eine Vorrichtung konstruiert, in der ein Sicherheitsklappschott 200 000 mal mit einer Staplerachslast von 6,5 t, sprich Radlast von 3,25 t, überfahren wurde. Die Prüfungsergebnisse ergaben, dass
• keine Deformierungen und keine Spurrillen auf dem Sicherheitsklappschott zu sehen waren,
• die automatische Schließung durch einlaufende Flüssigkeit ohne Probleme funktionierte und
• der Dichtigkeitstest über 72 Stunden mit stehender Flüssigkeit bestanden wurde, d. h. keine Leckage (100%ige Rückhaltung der abzuschottenden Flüssigkeit).
In der mittlerweile 6-jährigen betrieblichen Praxis hat sich gezeigt, dass ein häufiges Überfahren der Sicherheitsklappschotten keine Probleme aufwirft. Selbst in Unternehmen, wo beispielsweise Gabelstapler bis zu 200-mal täglich die Sicherheitsklappschotten überfahren müssen, funktionieren diese trotz der starken Belastung problemlos. Da es sich bei den anhamm-Sicherheitsklappschotten immer um Anfertigungen für den speziellen Einsatzort und Kunden handelt, wird bei der Konstruktion auch die mögliche Belastung durch passierende Fahrzeuge berücksichtigt und die Ausführung der zu erwartenden Belastung angepasst (auch über 3,25 t. Radlast).
Bei der Funktionsprüfung der Sicherheitsklappschotten wurden verschiedene Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Dichten (0,8 bis 1,3) eingesetzt. Das Prüfungsergebnis bestätigte die Tatsache, dass solange ein Stoff fließt, egal ob schnell oder zähflüssig, die Sicherheitsklappschotten durch die austretende Flüssigkeit stets aktiv werden. Die einlaufende Flüssigkeit in die Klappschottbodenwanne verdrängt diese, schwemmt sie auf und löst somit die automatische Schließung aus.
Brandtest
Besondere Aufmerksamkeit galt der Frage nach dem Brandverhalten der anhamm-Sicherheitsklappschotten. Der RW-TÜV und die DMT-Gesellschaft für Forschung und Prüfung mbH führten im Institut für Brand- und Explosionsschutz Versuchsgrube Tremonia einen Brandtest durch. Hierbei ging man von dem ungünstigsten brandschutztechnischen Fall aus. D.h., die auslaufende Flüssigkeit brennt selbst und leitet die Flammen bis zum Klappschott, das senkrecht im abschottenden Zustand die auslaufende Flüssigkeit zurückhält. Bis zum Eintreffen der Löschkräfte sollten maximal 30 Minuten vergehen, so dass das Sicherheitsklappschott einer 30-minütigen Beflammung durch einen Flüssigkeitsbrand standhalten musste, ohne undicht zu werden. Als Brennstoff wurde Heizöl gewählt, das leicht zu handhaben ist und gleichzeitig eine hohe Wärmeenergie freisetzt. Das Heizöl wurde angezündet und die Temperaturen an verschiedenen Punkten durchgehend gemessen. Über 35 Minuten wurde eine durchschnittliche Temperatur von ca. 730 °C gemessen. Ein nach der Beflammung durchgeführter Dichtheitstest ergab, dass über 72 Stunden keine Leckage feststellbar war. Mit dem Bestehen des gesamten Prüfprogramms wurde auch ein Baumusterkennzeichen mit der Nr. RW TÜV – 9.1.1 – LÖWR – 1/99 erteilt.
Robust, wartungsarm,montagefreundlich
Bei dem Klappschott kommen ausschließlich hochwertige Materialien zum Einsatz. Der Grundkörper besteht als Standard aus Edelstahl rostfrei (Werkstoffnr. 1.4301) und kann natürlich den gelagerten Stoffen – wenn nötig – angepasst werden. Die benutzten Gleitlager für die drehbar gelagerte Klappe bestehen aus PTFE. Hervorzuheben ist auch die Verwendung einer PTFE-umhüllten Dichtung, die universalbeständig gegen fast alle Chemikalien ist.
Aufgrund der hochwertigen Materialauswahl und der guten Prüfergebnisse wurde das Klappschottsystem nicht nur als Löschwasserrückhaltung akzeptiert, sondern es wurde schon mehrfach in einem Eignungsfeststellungsverfahren von den zuständigen Wasserbehörden als Gefahrstoffrückhaltung zugelassen.
Auf jeden Fall lässt sich das Sicherheitsklappschott problemlos in den laufenden Betrieb integrieren. Denn der zusätzliche Platzbedarf neben der (dem) Tür (Tor) beträgt lediglich maximal 0,125 m2, der Lager- bzw. Produktionsraum ist weiter als Ganzes nutzbar.
Die anhamm-Sicherheitsklappschotten werden als komplette Montageeinheit geliefert, alle Einstellarbeiten sind bereits werkseitig ausgeführt worden. Die geprüften und funktionsfähigen Baueinheiten werden in die Bodenausnehmung einsetzt, mit der Wand je nach Ausführung flüssigkeitsdicht verbunden und anschließend komplett vergossen. Diese Arbeiten werden komplett vom Hersteller angeboten und durchgeführt, jedoch ist eine Eigenmontage durch den Kunden durchaus möglich.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Sicherheitsklappschotten auch sehr wartungsarm und benutzerfreundlich sind. Es gibt keine direkten Verschleißteile, die Materialien können nicht korrodieren, es kann keine Lackierung absplittern, die Dichtungen altern nicht und sind durch das Überfahrblech komplett geschützt.
Gelegentliches Reinigen, ein Blick auf die Dichtung und ein Handgriff zur Funktionsüberprüfung machen den ganzen Wartungsaufwand aus.
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