Fluidplan: Alles im Fluss

Die Fluidtechnik mit den Disziplinen Pneumatik/Hydraulik sowie Kühlung/Schmierung wurde im Engineering-Prozess bislang zumeist in der Mechanik-Konstruktion angesiedelt. Die Praxis jedoch zeigt, dass eine solch strikte Trennung zur Elektrotechnik nicht sinnvoll ist. Immer mehr Elektrokonstrukteure übernehmen fluid-planerische Aufgaben – jedoch fehlte bislang ein geeignetes Software-Werkzeug. Zwar weist der Markt eine Vielzahl firmenspezifischer Einzellösungen auf – diese jedoch basieren häufig auf mechanischen CAD-Systemen und unterstützen daher das Engineering nur gering. Eine Verbindung zur Elektrotechnik fehlt in diesen Lösungen gänzlich. Diese ist aber mehr denn je notwendig – sind doch Fluidelemente wie z.B. Antriebe, Ventile und Zylinder in der Regel elektrisch gesteuert. Eine ganzheitliche Anlagendokumentation findet bislang nicht statt und die getrennte und unabhängige Projektierung birgt Risiken und Gefahren. Denn Daten werden mehrfach eingegeben oder über Schnittstellen übergeben, die nicht auf das Zielsystem ausgelegt sind – die Folge sind Fehler und Datenverluste.

Fluid Plan ist ein Zusatzmodul für Eplan 5 (ab der Version 5.50 Racing). Mit diesem System für optimale Engineering-Unterstützung der Fluidtechnik und einfache Abläufe ist eine ganzheitliche Betrachtung aller für die Anlage benötigten Geräte und Datenstrukturen gewährleistet. Aufbauend auf den Anforderungen des elektrotechnischen Engineering lassen sich eine Reihe von Analogien für die Fluidtechnik ableiten. Hierzu zählen unter anderem Verbindungen zwischen Bauteilen, die in der Elektrotechnik durch Kabel oder Drähte – in der Fluidtechnik durch Rohre oder Schläuche – realisiert werden. Die Verbindungen werden durch das so genannte Autoconnecting in Eplan erstellt.

Zur schnellen, komfortablen und fehlerfreien Dokumentation kommen nicht nur umfangreiche Prüfläufe und Navigationsfunktionen zum Einsatz, auch die bewährte Eplan-Makrotechnik leistet wertvolle Hilfe. Häufig verwendete Teilschaltungen können so entweder vollständig oder in definierten Varianten abgelegt und jederzeit weiter verwendet werden. Dabei verwaltet das System ebenfalls die Art der Verbindung durch hinterlegte Logikinformationen, die die nötigen automatischen Auswertungen der Fluidtechnik ermöglichen. Diese Auswertungen wie Verschlauchungs- und Verrohrungslisten dienen der Fertigung, und automatisch generierte Schmierpläne vereinfachen die Wartung der Geräte. Querverweise unterstützen dabei die Navigation im System sowie die Instandhaltung. Denn die standardisierten Fluidpläne sind schnell und einfach überschaubar und ein möglicher Maschinenausfall wird somit direkt aufgefangen.

Änderungen und Erweiterungen kommen nicht nur in der Planungsphase, sondern auch während des Betriebs einer Anlage vor. Wenn sich Blattnummern oder Bauteilbezeichnungen und damit zugehörige Querverweise ändern, müssen Stücklisten und Inhaltsverzeichnisse neu erstellt werden. Solche Änderungen erledigt das System online – damit sind die Daten jederzeit aktuell.

Ein besonderes Augenmerk bei der Entwicklung von Fluid Plan wurde auf die praxisgerechte Artikelverwaltung gelegt. Denn die Branche benötigt zahlreiche spezifische Klassifizierungen wie z.B. Durchmesser und Betriebsdrücke, Durchflussmengen oder Regelbereiche. Diese Daten sind bei der Auswahl von Geräten unabdingbar. So gibt Fluid Plan nicht nur umfangreiche Standard-Klassifizierungen vor, sondern bietet auch die Flexibilität, eigene Spezifizierungen vorzunehmen.

Eine Besonderheit bei der Entwicklung von Fluid Plan ist die integrierte Fremdsprachenübersetzung. Im Zeichen globaler Märkte ist die Mehrsprachigkeit ein Muss, da häufig Planseiten gleichzeitig in verschiedenen Sprachen ausgegeben werden. Das enthaltene Wörterbuch ist nach eigenen Anforderungen jederzeit erweiterbar und kann bis zu 18 Sprachen unterstützen. Zudem dient es als Vorschlagsliste für standardisierte Fachbegriffe, um so einheitlich und zudem auch mehrsprachig zu projektieren.

Fluid Plan adaptiert die Vorzüge des Eplan-Engineerings auf die Arbeitsweise der Fluidtechnik und unterstützt sämtliche Symbole und Kennzeichnungen der Kons-truktion. Durch die Verbindung zur Elektrotechnik kann in einem einzigen Projekt die Anlage sowohl elektrotechnisch als auch mechanisch geplant werden. Dieser mechatronische Ansatz auf einheitlicher Datenbasis reduziert die Planungszeiten und verhindert Redundanzen und inkonsistente Daten.

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