Striko hat in Zusammenarbeit mit Zook Canada eine Berstscheiben-Halter-Kombination für Umkehrberstscheiben und für zugbelastete Berstscheiben entwickelt. Sie ermöglicht es dem Anwender, mit nur einem Haltertyp und der entsprechenden Berstscheibe nahezu alle Anwendungsfälle im Bereich der Druckentlastung abzudecken.
Thorsten Kuckuck
Bisher kam der Anwender nicht daran vorbei, zusätzlich zur Berstscheibe einen auf die jeweilige Berstscheibe abgestimmten Haltertyp zu beschaffen. Dies ist eine technische Notwendigkeit, da die Halter durch entsprechende Geometrien den Öffnungsvorgang der Berstscheibe unterstützen. Dabei hat der Berstdruck der Berstscheibe einen wesentlichen Einfluss auf die Ausgestaltung der Haltergeometrie. Die Folge ist, dass unterschiedliche Berstscheibenserien nur in die für sie konzipierten Haltertypen eingesetzt werden können. Um hier mehr Flexibilität zu bekommen, hat Striko in Zusammenarbeit mit Zook Berstscheiben entwickelt, die die Aufgabe der Unterstützung beim Öffnungsvorgang vom Halter übernehmen. Ab sofort sind die Haltersysteme RA-H (Reverse Acting Holder) und FA-H (Forward Acting Holder) sowie die dazugehörigen Berstscheiben in den Nennweiten DN 25 bis DN 300 und den jeweils erforderlichen Druckstufen verfügbar. Natürlich sind die Halter auch im Ansi-Standard von 1“ bis 12“ und 150 lbs bis 600 lbs verfügbar. Dabei kann die Bauhöhe der Halter, ausgehend von einer Mindestbauhöhe, die je nach Nennweite variiert, an die Gegebenheiten an der Einsatzstelle angepasst werden.
Durch den Einsatz des RA-H-Systems ist es nicht mehr notwendig, bei der Umstellung der Produktion und der Druckbeaufschlagung des Produktes oder des Produktraumes, die auch eine Änderung der einzusetzenden Berstscheibenserie nach sich zieht, einen nur auf die geänderte Berstscheibenserie abgestimmten Haltertyp einzusetzen. Dies reduziert die Beschaffungs- und Lagerhaltungskosten.
Die Berstscheiben werden in den Haltern mithilfe hochfester Schrauben vorgespannt, wodurch die metallische Dichtung zwischen der Berstscheibenaufnahme im Halter und der Dichtfläche der Berstscheibe bereits vor dem Einbau der Berstscheiben-Halter-Kombination in die Einsatzstelle gewährleistet wird. Durch das Vorspannen der Berstscheiben im Halter beschränken sich die notwendigen Drehmomente, die beim Einbau des Halters auf die Flanschverschraubung wirken, auf die Sicherstellung der Dichtheit zwischen Flansch und Halter, da die metallische Dichtung an dem Dichtsitz der Berstscheibe bereits durch das Vorspannen hergestellt wurde.
Handelsübliche Halter alter Bauart können die metallische Dichtung nur beim Anziehen der Flanschverschraubung bewirken. Diese zusätzliche Belastung der Flanschverschraubung entfällt durch den Einsatz der Halter RA-H und FA-H. So können Flansch und Flanschverschraubung entlastet werden.
Vorteile bei Ein- und Ausbau
Arbeitserleichterungen ergeben sich auch für das Personal. So kann dieser Haltertyp mit dem notwendigen Drehmoment bereits bei der Materialausgabe vorgespannt werden. Somit ist die Berstscheibe während des Transports zur Baustelle durch den Halter geschützt und kann beim Einbau in die Einsatzstelle auch nicht mehr beschädigt werden. Das umständliche Zusammenfügen der Halterteile und der Berstscheibe auf der Baustelle entfällt und die Zeit für den Einbau des Halters kann so erheblich verkürzt werden.
Bei Revisionen wird die Berstscheibe samt Halter ausgebaut und das bisher notwendige Austauschen der alten Berstscheibe entfällt, da die metallische Dichtung zwischen Berstscheibe und Halter zu keinem Zeitpunkt verloren geht. Bei handelsüblichen Haltern muss nach jeder Demontage eine neue Berstscheibe eingesetzt werden, da nicht mehr davon ausgegangen werden kann, dass die ursprüngliche Dichtigkeit der Berstscheibe wieder erreicht werden kann.
Durch das Vorhaben, standardisierte Haltertypen anbieten zu können, wurde eine Neuentwicklung der Berstscheiben für diese Halter unumgänglich. Bei der Umgestaltung des Berstscheibendesigns, das ja teilweise die Funktionen übernimmt, die ehemals vom Halter bereitgestellt wurden, konnte auch auf die Bedürfnisse des Marktes nach immer geringeren Bersttoleranzen Rücksicht genommen werden.
So wurden Toleranzen von bis zu ±3 % möglich. Dies wird auf Wunsch nicht nur durch das Werksprüfzeugnis, sondern auch durch die Prüfzeugnisse einer unabhängigen benannten Stelle (z.B. TÜV) belegt. Ein weiterer Vorteil: Durch die Standardisierung der Berstscheibenhalter lassen sich große Fertigungslose realisieren, wodurch sich die Herstellkosten drastisch verringern.
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