Der Emissionsmonitor Carbosys CH4 von Endress+Hauser erfasst Methangas-Emissionen gemäß des Clean Development Mechanism (CDM) aus dem Kyoto-Protokoll. Das weltweite Service-Netzwerk gewährleistet dabei den optimalen Betrieb des Systems durch jährliche Re-Kalibrierung bzw. Wartung rund um den Globus.
Der Autor: Lukas Hablützel Global Industry Manager Renewable Energy, Endress+Hauser
Mit dem Kyoto-Protokoll wurde 1997 der Grundstein zur Umsetzung von Maßnahmen gegen den Klimawandel und zur weltweiten Stabilisierung bzw. Reduktion der Treibhausgas-Emissionen gelegt. Als wichtiger Bestandteil des Protokolls wurde der „Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung“ (Clean Development Mechanism – CDM) eingeführt, um Industriestaaten eine Möglichkeit zu geben, den Ausstoß von Treibhausgasen auch durch Projekte in Entwicklungsländern zu reduzieren. Außerdem können sie die dort erzeugte Emissionsreduktion über den Emissionshandel verkaufen oder in der eigenen Emissionsbilanz gutschreiben. Die UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) nimmt dabei die Funktion der regulierenden Behörde ein. Für die Zertifizierung müssen die Projekte die Richtlinien der UNFCCC und der CDM-Methodik einhalten, messbare Leistungen bezüglich der Klimaauswirkung erzielen und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gastländer leisten, z. B. durch den Einsatz umweltfreundlicher Technologien. Zur Bewertung der Klimaauswirkung bzw. der CER (Certified Emission Reduction) eines neuen Projekts wird bei der Projektentwicklung eine Baseline-Berechnung gefordert, die aufzeigen soll, welches Volumen die Emissionsreduktion in Bezug auf die bestehende Situation haben wird.
Unsichtbare Gefahr
Methan stellt im Vergleich zu CO2 eine einundzwanzigfach höhere Klimagefahr dar und sollte deshalb gefasst und für die Erzeugung von Wärme oder Elektrizität verbrannt werden. Nach wie vor wird an vielen Stellen der Welt Abfallbiomasse oder Abwasser mit hoher organischer Fracht nicht fachgerecht entsorgt oder behandelt, sondern lediglich deponiert. Durch die Deponierung unter Luftabschluss entsteht nach kurzer Zeit eine anaerobe Fermentation und große Mengen Methangas gelangen in die Atmosphäre. Ein weiterer starker Emitter von Methan sind Kohleminen. Zwischen der im Erdreich eingelagerten Kohle befinden sich meist Erdgasnester die vor dem Abbau belüftet werden müssen, um Grubenexplosionen zu vermeiden. Dabei gelangen die Gase viel zu oft unkontrolliert in die Atmosphäre.
Für die Messung der Emissionswerte aus Methanfassungen von Bio-, Deponie- oder Kohleminengas stellt Endress+Hauser die Monitoring-Lösung Carbosys CH4 zur Verfügung, die Methangasmengen mit höchster Genauigkeit registriert.
Carbosys CH4 erfüllt alle Anforderungen des CDM und bietet damit die Möglichkeit, die ermittelten Emissionswerte (CER) im Emissionshandel zu verkaufen oder für die eigene Kompensation zu verwenden. Das Messsystem garantiert höchste Betriebssicherheit durch ein ausgeklügeltes Ex-Sicherheitskonzept, Messschrankisolation und Klimatisierung sowie seine robuste Bauweise. Der bewährte Memograph-M-Datenmanager gewährleistet die Datensicherheit. Die damit erfassten Messwerte und Signale werden manipulationssicher gespeichert und stehen über Ethernet, Internet oder GSM-Modem weltweit für die Abfrage zur Verfügung. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung unterstützt die Zuverlässigkeit auch beim Betrieb in Regionen mit instabiler Stromversorgung. Das Telealarm-System bietet zusätzliche Sicherheit – unerwünschte Betriebszustände oder Störungen angebundener Systeme können via E-Mail oder SMS an verantwortliche Personen gemeldet werden.
Online-Info: www.cav.de/0211437
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