Die Ponndorf Gerätetechnik hat für ein Unternehmen der Pharma-Branche eine fahrbare Pumpenlösung für feststoffhaltige und aggressive Medien entwickelt. Auf eine Förderleistung von 50 m³/h ausgelegt, wurde die eingesetzte Schlauchpumpe auf verschiedene mobile Randbedingungen angepasst.
Till Völker
Auf einem Betriebsgelände verteilt, befinden sich verschiedene Schächte, in denen sich Rohabwässer sammeln. Diese müssen in planmäßigen Abständen abgesaugt werden – je nach Schacht mit einer stündlichen Fördermenge von bis 50 m³. Aus wirtschaftlichen Gründen kam die Ausrüstung jedes einzelnen Schachtes mit einer Pumpe nicht in Frage, weswegen der Anwender sich für eine mobile Komplettlösung einschließlich Pumpenanschlüssen und Schnellkupplungen interessierte. Hinsichtlich der einzusetzenden Fördertechnologie erwiesen sich Schlauchpumpen als ideale Lösung. Dies liegt zunächst an ihrer Funktionsweise und ihrem Aufbau. Das Verdrängerprinzip in Verbindung mit der ventil- und dichtungslosen Bauweise sowie chemisch und mechanisch hochresistenten Schlauchmaterialien ermöglichen es, aggressive sowie stark verschmutzte, feststoffhaltige Medien ohne Verstopfung, Abrieb oder Verschleiß zu fördern. Hinzu kommt die gute Selbstabsaugfähigkeit bis zu geödätischen Saughöhen von 9,5 m Wassersäule, wodurch in diesem Einsatzfall sowohl die kleineren Schächte als auch ein großer Sammelschacht abgepumpt werden können. Grundsätzlich standen dem Anwender zwei Ausführungen zur Verfügung. Niederdruckpumpen bis 4 bar Förderdruck arbeiten nach dem Trockenlaufprinzip, d. h. ohne flüssiges Schmiermittelbad im Gehäuseinneren. Bei Hochdruckpumpen für höhere Förderdrücke, den sogenannten Nassläufern, ist der Schlauch von einem flüssigen Schmierbad umgeben. Da Ponndorf einer der wenigen Anbieter ist, der mit zehn verschiedenen Baureihen und zusätzlichen individuellen Pumpen- und Steuerungslösungen über ein umfangreiches Schlauchpumpenprogramm verfügt, konnte mit der Nassläufer-Schlauchpumpe P_high pressure 65 twin die auf die geforderte Fördermenge passende Lösung ausgewählt werden.
Die P_high pressure 65 twin mit ihrem Grauguss-Pumpengehäuse ist eine robuste Hochleistungspumpe für Fördermengen bis zu 60 m³ pro Stunde. Möglich wird dies durch eine Antriebsleistung von 22 kW, mit der die Pumpe über ihre maximale Drehzahl von 85 min-1 einen Förderdruck von 15 bar aufbauen kann. Die Pumpe ist als Doppelschlauchpumpe mit asynchron arbeitenden Rotoren konzipiert. Diese sind in beiden Pumpenkörpern versetzt gegeneinander angeordnet, wodurch ein sehr hoher und für manche Anwendungen wichtiger, gleichmäßiger und pulsationsarmer Volumenstrom erreicht wird. Dabei kommt die P_high pressure 65 twin ohne separaten Pulsationsdämpfer aus. Der Kegelradmotor der Pumpe ist standardmäßig senkrecht auf das Pumpengetriebe gesetzt – eine Konstruktion, die für den fahrbaren Einsatz modifiziert werden musste.
Um die Pumpe mobil einsetzbar zu machen, entschied man sich schon früh für die Montage auf einem handelsüblichen Kfz- Anhänger, dessen mechanische Konstruktion entsprechend dem Gewicht der Pumpe etwas verstärkt wurde. Bei genauerer Betrachtung der transport- und fahrtechnischen Gegebenheiten auf dem Betriebsgelände wurden weitere Vorgaben erkannt, die es ebenfalls zu berücksichtigen galt. So musste zum einen das Gedamtgewicht der fahrbaren Pumpe auf 2,1 t begrenzt werden, weil das vorgesehene Zugfahrzeug auf diese höchste zulässige Anhängelast spezifiziert ist. Darüber hinaus durfte eine maximale Baubreite und -höhe nicht überschritten werden, damit eine sehr beengte Unterführung mit dem Komplettaggregat passierbar bleibt. Um dies zu erreichen, wurde der Motor des Kegelradantriebes der Pumpe nicht senkrecht auf das Getriebe gesetzt, sondern – Bauhöhe sparend – seitlich am Getriebe angebracht. Diese Modifikation führte zu einer Verlagerung des Pumpenschwerpunktes, was wiederum Auswirkungen auf die Breite des Anhängers hatte. Durch die Zusammenarbeit mit dem Anhänger-Hersteller konnte Ponndorf letztlich eine Lösung realisieren, die hinsichtlich der Breite des Komplettaggregates sowohl die Verschiebung des Pumpenschwerpunktes als auch die Restriktionen hinsichtlich der Fahrwegdimensionen und des Maximalgewicht berücksichtigt.
Die vorgestellte mobile Hochdruck-Schlauchpumpe stellt im Praxiseinsatz ihre hohe Verfügbarkeit unter Beweis. Der Anwender hat im wirtschaftlich vernünftigen Rahmen eine individuelle Lösung erhalten, die die örtlichen Gegebenheiten an den Schächten sowie den Verkehrswegen auf dem Betriebsgelände berücksichtigt und gleichzeitig in puncto Pumpentechnologie auf dem aktuellen Stand der Technik ist. Die Pumpe auf Rädern bewährt sich im Einsatz – zumal sie schnell startklar ist, da sie vor Ort nur noch per Schnellkupplung angeschlossen und in die Steckdose gesteckt werden muss.
cav 403
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